Personal : Kölns Trainer Ewald Lienen nahm nach dem 1:2 in Kaiserslautern folgende personelle Änderungen vor: Cichon, Voigt und Scherz begannen für Kreuz, Baranek und Sichone, der - obwohl unverletzt - noch nicht einmal im Kader stand. Kollege Hans Meyer dagegen vertraute jener Elf, die zuletzt 0:0 gegen Schalke spielte.
Der 4. Spieltag auf einen Blick
Taktik : Dem Drei-Mann-Sturm der Gladbacher begegneten die Kölner mit einer Verstärkung der Abwehr. Cichon ergänzte das Trio Reeb (gegen van Houdt), Cullmann (van Lent) und Keller (Korzynietz), indem er sich situationsbedingt überwiegend vor, mal aber auch hinter der Deckung postierte. Dem Gladbacher 4-3-3 stand somit ein ähnliches System auf Kölner Seite gegenüber. Die Unterschiede: Viererkette und ein defensiver Mittelfeldspieler (Nielsen) hier, Dreierabwehr mit Libero davor und zwei defensiven Spielern (Voigt, Springer) auf den Halbpositionen dort.
Analyse : Beide Mannschaften wurden dann gefährlich, wenn sie über Außen spielten oder wenn Standardsituationen in Strafraumnähe herausgeholt wurden. Beides war selten der Fall. Also entwickelte sich eine hektische Partie mit wenig Chancen, wenig Spielfluss, konzentriert auf engem Raum und unterbrochen von vielen Fouls. Nielsen und Korell wechselten sich in der Bewachung von Lottner ab, auf der Gegenseite verstärkte Cichon häufig das Kölner Mittelfeld. Korzynietz und van Houdt wechselten Mitte der ersten Halbzeit zwischenzeitlich zwar die Seiten, aber auch das blieb ohne Wirkung.
Das schnelle 0:1 nach der Pause und einem Fehler im Aufbau von Reeb änderte die Spielsituation: Gladbach wartete fortan auf Konter, Köln wurde aktiver, tat sich aber - weil zu ideenlos - schwer, die Gäste-Abwehr ernsthaft in Gefahr zu bringen. Mit dem späten Doppelwechsel Baranek/Arweladse erhöhte Lienen noch einmal den Druck; aber auch das blieb ohne Erfolg. Im Gegenteil: Kurz vor Schluss ging die Gladbacher Kontertaktik mit dem entscheidenden 0:2 auf.
Fazit : Ein verdienter Sieg der effektiven Gladbacher gegen einen offensiv zu schwachen Gegner.
Von Jan Lustig und Stephan von Nocks