Im Vergleich zur 0:2-Pleite in Nürnberg ersetzte Kölns Coach Friedhelm Funkel den Gelb-gesperrten Voigt durch Sinkala. Im Sturmzentrum agierte Donkov, der Kurth vertrat, neben Springer und Scherz. Außerdem spielte Baranek für Kreuz. Interimstrainer Falko Götz sah gegenüber dem souveränen 5:1-Sieg gegen Kaiserslautern keine Veranlassung seine Erfolgs-Elf umzustellen.
Von Beginn an lief die Partie gegen den FC. Hertha wirkte sicher im Spielaufbau, ließ hinten nichts anbrennen und kontrollierte das Spiel. Köln zeigte zwar den Willen, scheiterte aber meist an mangelnden spielerischen Mitteln. Die Berliner nutzten gleich in der 12. Minute ihre erste gute Torchance: Eine Alves-Ecke köpfte Simunic aus zehn Metern aufs Tor. Beinlich lenkte den Ball mit dem Kopf zum 1:0 ab. In der Folgezeit drückten die Hauptstädter den Kölnern ihr Spiel auf. Der FC wirkte starr, ideenlos und frustriert. Zu allem Überfluss foulte Springer Rehmer, so dass der Nationalspieler verletzt ausfiel (für ihn kam in der 18. Minute Schmidt). Der Verteidiger wurde mit einem Außenbandabriss im rechten Knöchel ins Krankenhaus eingeliefert und fällt die nächsten Wochen aus. Die Berliner bauten ihr Spiel auf eine sichere Abwehr auf, jedoch wirkte die Sturmreihe zu unbeweglich, so dass sich die Gäste kaum Torchancen erspielten. Nach 26 Minuten schossen die Kölner zum ersten Mal auf das Tor von Kiraly. Scherz vergab aus 16 Metern. Je länger die Partie dauerte, desto mehr baute die Götz-Elf ab, aber die Geißböcke waren viel zu harmlos, um daraus Kapital schlagen zu können. Eine mäßige Leistung der alten Dame genügte um die Funkel-Elf in der ersten Hälfte in Schach zu halten.
Der zweite Durchgang fing da an, wo der erste aufgehört hatte. Die Hauptstädter gingen fast schon fahrlässig mit ihrer Führung um. So erspielten sich die Domstädter eine gute Chance. Springer sah die Lücke und passte zu Baranek, der alleine vor Kiraly am Tor vorbei schoss (54.). Drei Minuten später hätte die Hertha alles klar machen können, aber der Kopfball von Simunic nach einer Alves-Ecke knallte gegen die Unterkante der Latte. Mit den Einwechslungen von Timm (59.) und Kurth (64.) setzte FC-Coach Funkel alles auf eine Karte. Weder auf der einen noch auf der anderen Seite ergaben sich Möglichkeiten. Völlig überraschend sorgte Cichon in der 75. Minute für einen Paukenschlag: Balitsch flankte von rechts, Schmidt bekam den Ball nicht weg, Timm legte für Cichon auf, der aus zehn Metern in die rechte untere Torecke einschob. Damit war der Bann gebrochen und die Geißböcke schossen nach 1034 Minuten wieder ein Tor. Dies bedeutete zugleich eine Initialzündung und die Kölner spielten befreit auf. So hatte Baranek in der 83. Minute eine gute Gelegenheit, als der Tscheche eine Vorlage von Sinkala volles Risiko nahm, aber das Leder flog knapp am Tor vorbei. Die Götz-Elf rettete das 1:1 noch über die Zeit.
Nach einem frühen Tor präsentierte sich die Hertha zu halbherzig und wurde letztendlich mit dem Gegentor bestraft. Cichon erzielte sein erstes Bundesligator und traf nach 1034 torlosen Minuten für den FC. Damit führen die Kölner die Negativstatistik der Mannschaften, die am längsten ohne eigenen Torerfolg waren, an. Insgesamt war es eine gerechte Punkteteilung in einem schwachen Bundesligaspiel.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend