Kölns Trainer Steffen Baumgart reagierte auf die 1:6-Klatsche in Dortmund mit drei Änderungen: Maina, Martel und Schindler kamen neu rein. Olesen und Ljubicic, der Baumgart zufolge noch an "seiner Form knabbert", landeten auf der Bank, während Adamyan erst gar nicht im Kader stand. Zu dessen Fehlen wollte sich der FC-Trainer nicht wirklich äußern, sagte lediglich vor Anpfiff bei DAZN, dass dies ein Thema sei, "das wir hier nicht besprechen sollten".
Auf der Gegenseite ging es in personeller Hinsicht beschaulicher zu, Gladbachs Coach Daniel Farke beließ es nach dem 2:2 gegen Bremen bei einem Wechsel: Bensebaini kehrte in die Startelf zurück und verdrängte Netz.
Die Kölner agierten mit zwei Sechsern und Selke als einziger nomineller Spitze, die Idee dahinter: mehr Stabilität im Mittelfeld. Das zahlte sich auch rasch aus, denn der Effzeh war von Beginn an griffig und kam auf rutschigem Geläuf gegen teils fahrige Gladbacher immer wieder zu guten Balleroberungen.
Bundesliga, 26. Spieltag
Köln mit dem Glück im Bunde
Gerade mal zwei Minuten benötigte Selke für den ersten Warnschuss, später zielte Schindler zu hoch (11.). Glück hatten die Geißböcke jedoch in der 15. Minute, als Schiedsrichter Felix Zwayer ein Einsteigen von Hübers an Neuhaus im Strafraum nicht für elfmeterwürdig hielt - und der VAR diese Fehlentscheidung auch nicht anfocht.
Der Effzeh hätte sich über einen Strafstoß nicht beschweren dürfen, eine Gladbacher Führung wäre aber keineswegs verdient gewesen - zu schwach war der Auftritt der Fohlen bis dahin. Die Borussia hatte große Probleme im Spielaufbau, erlaubte sich ungewöhnlich viele Ballverluste und entwickelte keinerlei Gefahr.
Besser machten es da schon die Kölner, die über Kainz (22., direkter Freistoß), Schindler (28.) und Martel (38.) zu weiteren guten Abschlüssen kamen. Das Tor aber wollte nicht fallen, weshalb es torlos in die Pause ging.
In Hälfte zwei fiel auf, dass die Gladbacher etwas höher standen und auch einen Tick höher attackierten. Das belebte das Spiel der Fohlen ein wenig, die sich über Stindl (53.) sowie Neuhaus (54.) auf einmal vor Schwäbe blicken ließen. Auf der anderen Seite sorgten Schindler (55.) und Hübers (69.) für erhöhten Puls.
Kein Risiko, keine Genauigkeit, keine Tore
Die Begegnung war nur für einen kurzen Moment temporeicher und offener, denn nach einer Stunde verflachte sie wieder. Top-Chancen hatten wieder absoluten Seltenheitswert, dafür fehlte es auf beiden Seiten an Risikobereitschaft, Genauigkeit und Zielstrebigkeit.
Köln probierte es oft über die Flügel, doch die Flanken kamen nicht an. Auf der anderen Seite rannten sich die Gladbacher bei ihren seltenen Vorstößen meist fest. Weil dann auch noch Martels abgefälschter Fernschuss kurz vor dem Ende rechts vorbeiging (88.), endete das 96. rheinische Derby in der Bundesliga torlos.
Für den Effzeh geht es am kommenden Samstag (LIVE! ab 15. 30 Uhr bei kicker) mit einem Auswärtsspiel in Augsburg weiter. Gladbach empfängt einen Tag darauf den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr).