Bundesliga

Köln gegen Fürth: Wenn aus dem "Kann" ein "Muss" wird

Drei Remis in Folge können als Erfolg verbucht werden - Nun kommt das Schlusslicht

Köln gegen Fürth: Wenn aus dem "Kann" plötzlich ein "Muss" wird

Können durchaus zufrieden sein: Timo Horn und Jonas Hector.

Können durchaus zufrieden sein: Timo Horn und Jonas Hector. imago images/Herbert Bucco

"1:1 gewonnen". Klingt blöd, besitzt für den 1. FC Köln allerdings eine gewisse Wertigkeit. Dreimal spielten die "Geißböcke" zuletzt 1:1 - in Freiburg, gegen Leipzig, in Frankfurt. Drei Spiele, die allesamt ähnlich charakterisiert werden können: Schnell, intensiv, umkämpft, beseelt vom Willen, drei Punkte zu holen. Vor allen Dingen aber trafen sich in allen drei Partien jeweils beide Teams auf Augenhöhe. Und dies lässt erkennen, dass sich der FC in einer Phase des Aufbruchs befindet, dass er sich auf einem Niveau etabliert, mit dem man zu Saisonbeginn nicht unbedingt hatte rechnen können. Und deshalb diese Remis als Erfolg verbuchen kann. Dabei erschien das Auftaktprogramm nicht angetan, Optimismus zu verbreiten. Sieht man von der Partie gegen den VfL Bochum ab, gingen die Kölner in kein Spiel als Favorit. Sie verloren aber nur das in München beim Serienmeister und dies auch noch denkbar knapp.

Am Freitag sind die Vorzeichen ein wenig verändert. Mit Aufsteiger Fürth kommt ein Gegner, der - auf dem Papier - besiegt werden muss. Und diese Partie kann als Indikator dafür herhalten, wie weit die Kölner in der Entwicklung, die Trainer Steffen Baumgart angeschoben hat, tatsächlich sind. Denn Fußball findet auch im Kopf statt und wenn aus dem "Kann" plötzlich ein "Muss" wird, kann dies durchaus blockieren.

Timo Horn, der routinierte Torhüter, fordert einfaches Denken in Anlehnung an die Partie in Frankfurt: "Wir sind mit dem Selbstverständnis der vergangenen Wochen ins Spiel gegangen. Kleinigkeiten waren entscheidend. Wir müssen jetzt weiter an unseren Weg glauben und weiter punkten, vor allem aber auch mal wieder Siege einfahren." Soll heißen: Treten die Kölner auch am Freitag so auf wie zuletzt, dann ist die Chance groß, dass die Punkte zehn bis 12 eingefahren werden.

Hector bringt den Heimvorteil ins Spiel

Jonas Hector, der Kapitän, bringt zusätzlich den Heimvorteil ins Spiel: "Der Start war in Ordnung. Aber wir müssen jetzt schauen, dass wir unser Heimspiel gewinnen." Hier baut er auch auf die Wechselwirkung mit den Fans: "Auf diese Heimspiele kommt es an, da müssen wir mit unseren Fans im Rücken die Punkte zu Hause behalten."

33.000 Zuschauer finden am Freitag in Müngersdorf Einlass. Die Atmosphäre, da muss man kein Prophet sein, wird gigantisch, möglicherweise einschüchternd. Ob für die Gäste oder für den Favoriten, dies könnte den Verlauf des Abends entscheidend beeinflussen.

Frank Lußem

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