Der 1. FC Köln mußte zahlreiche Umstellungen vornehmen: Baumann (gesperrt) wurde auf der Manndeckerposition durch Amateur Tuncay Nadaroglu bei dessen Bundesligadebüt ersetzt, im Mittelfeld fehlten Oliseh, Thiam (beide WM-Qualifikation) und Hauptmann (Rot-Sperre), für sie spielten Braun, Steinmann (bildeten den rechten Flügel) und Cichon (zentral defensiv). Vorne stürmte Vladoiu wieder neben Polster. MSV-Coach Funkel ersetzte lediglich Skoog durch Marin.
Was nach 90 Minuten so bitter enden sollte, begann für die Hausherren eigentlich recht vielversprechend. Von Beginn an bestimmten sie das Tempo, zwangen die Duisburger durch geschicktes Zustellen schon an der Mittellinie immer wieder zu Fehlpässen und nutzlosem Quergeschiebe. Wurde der Ball erobert, attackierte man über die gesamte Breite des Platzes, immer wieder angetrieben von Andersen auf der linken Seite und dem agilen Steinmann rechts. Duisburgs Defensivarbeit litt in dieser Phase unter der mangelhaften Abstimmung zwischen Osthoff und Puschmann auf der linken Mittelfeldseite. Das 1:0 fand hier seinen Ursprung, das 2:0 seine Vollendung.
Allerdings fiel schon in dieser Phase auf, daß die Duisburger auch angesichts des klaren Rückstandes nicht gewillt waren, in Panik zu verfallen. Ruhig warteten sie auf ihre Chancen, die sich mit zunehmender Spieldauer immer häufiger boten. Als Triebfeder fungierte zu diesem Zeitpunkt vor allen Dingen Michael Zeyer, der neben seinem gewohnt großen Laufpensum diesmal auch immer häufiger das richtige Timing für seine Pässe auf die Außenpositionen fand. Die Duisburger verlagerten so das Geschehen immer mehr in die Kölner Hälfte, waren bei zwei FC-Chancen zunächst noch vom Glück begünstigt, ehe sich die Waage dann endgültig zur MSV-Seite neigte.
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
1:0 H. Andersen (8')
2:0 M. Braun (22')
M. Kraft - Kostner, T. Nadaroglu, Bo. Schmidt - Cichon, M. Braun , Munteanu , R. Steinmann, H. Andersen - Vladoiu , Polster
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Müngersdorfer Stadion |
| Zuschauer | 18.000 |
Salou und Marin spielten ihre überforderten, regelmäßig in gehörigem Abstand zum Stürmer stehenden Bewacher regelrecht schwindlig, Zeyer wurde von Vana im Mittelfeld sehr effektiv unterstützt, die Flügelspieler rissen Kölns Abwehr (nach dem Ausgleich von Cichon organisiert, Kostner sollte im Mittelfeld das Spiel beruhigen) nun ein ums andere Mal auseinander.
Tore waren die logische Konsequenz gegen eine FC-Mannschaft, die völlig den Faden verlor und teilweise im Stile einer Freizeitmannschaft auftrat. Weder Kostner noch Munteanu brachten ihre strategischen Fähigkeiten ein, konzeptlos, hilflos und mutlos ergab man sich in die Katastrophe.
Es berichten Frank Lußem und Thomas Hennecke