Kölns Trainer Stale Solbakken konnte im Vergleich zum 1:4 in Hannover wieder auf den zuletzt rotgesperrten Podolski zurückgreifen, der für Ishak ins Team rückte. Des Weiteren ersetzte Lanig Pezzoni.
Auf Seiten von Dortmund brachte Coach Jürgen Klopp nach dem 1:0-Pokalsieg n.V. in Fürth Gündogan für Kehl.
In der ausverkauften Kölner Arena gab es in der Anfangsphase kaum strukturierte Angriffe zu sehen. Die Kontrahenten agierten vornehmlich mit langen Bällen in die Spitze, die aber hüben wie drüben keinen Abnehmer fanden.
Bis zur 13. Minute passierte nicht viel, dann aber ging der FC in Führung: Lanig flankte aus dem rechten Halbfeld, die BVB-Innenverteidigung inklusive Weidenfeller war indisponiert, und Novakovic nickte über den Keeper hinweg ein.
Die Borussia reagierte mit ihrer ersten Möglichkeit (Lewandowski, 16.), hatte aber auch in der Folge Probleme, ins Spiel zu finden. Zwar nun überlegen, waren die Kombinationen fahrig, ungewohnte technische Probleme erleichterten der tief stehenden und auf Konter lauernden Solbakken-Elf die Abwehrarbeit.
Gar nicht kopflos präsentierte sich Milivoje Novakovic, der zur Kölner Führung einnickte. Am Ende aber jubelten Ilkay Gündogan und Mats Hummels. Getty Images
Nach einem Standard aber war die Klopp-Elf wieder zurück, und auch bei diesem Treffer stand mangelhaftes Defensivverhalten Pate: Schmelzer brachte einen Freistoß von der rechten Seite an den Fünfer, wo Piszczek vor Lanig am Ball war und ins linke Eck einnickte - 1:1 (26.).
Die "Geißböcke" änderten ihr taktisches Verhalten nach dem Ausgleich nicht und hatten Glück, dass Piszczek, der rechts kräftig anschob, per Volleyschuss aus halbrechter Strafraumposition drüberknallte (29.).
Dortmund drückte, hatte aber immer noch nicht die notwendige Ruhe am Ball. So verhinderten die Gastgeber zunächst weitere Möglichkeiten des Meisters. Und konterten nach Hummels Fehlpass, doch Podolski scheiterte nach Sololauf mit seinem schwächeren rechten Fuß an Weidenfeller (38.). Auf der anderen Seite präsentierte sich Kölns Deckung erneut schlafmützig, Rensing packte aber zu, nachdem sich zwei freistehende Borussen gegenseitig behinderten (45.).
Der 27. Spieltag
Mit Jemal für Eichner starteten die Hausherren in den zweiten Durchgang - der neue Verteidiger sollte Piszczeks Vorwärtsdrang besser einbremsen. Dies misslang zumindest zu Beginn völlig: Nach einer Flanke aus dem Halbfeld köpfte der aufgerückte polnische Nationalspieler von halblinks ans rechte Fünfereck, wo Kagawas Volleyschuss von der Unterkante der Latte den Weg ins Tor fand (47.).
Wenig später reklamierte Podolski vergeblich Handspiel von Subotic - Referee Felix Zwayer ließ zurecht weiterlaufen. Und fast im Gegenzug schlug der BVB erneut zu und lieferte dabei auch die bis dorthin vermisste Spielkunst: Blaszczykowski spielte Doppelpass mit Kagawa, der mit der Hacke den Flügelflitzer in die Gasse schickte. Nach dem Querpass des polnischen Nationalelf-Kapitäns musste Landsmann Lewandowski das Leder am zweiten Pfosten nur noch über die Linie drücken (52.).
Ein Aufbäumen der "Geißböcke" blieb danach weitgehend aus. Die Borussia schaltete einen Gang zurück, kontrollierte die Partie souverän und ohne ernsthaft in Bedrängnis zu geraten.
Der Meister hatte aber noch Lust auf Kombinationsfußball - und eine sich in Auflösungserscheinung befindliche FC-Defensive erleichterte in der Schlussphase dieses Unterfangen: Gündogan nach Doppelpass mit Kagawa zum 1:4 (79.), erneut der Japaner nach Querpass des überragenden Piszczek (80.), sowie der eingewechselte Perisic nach Gündogans Vorlage (84.) schossen einen Kantersieg heraus.
Während der BVB Richtung Titelverteidigung marschiert, müssen sich die Kölner Anhänger um ihren FC in dieser Verfassung ernsthafte Sorgen machen.
Köln muss am Samstag beim Aufsteiger aus Augsburg antreten. Dortmund spielt schon am Freitagabend gegen den VfB Stuttgart.