Personal: Eine Änderung bei Köln gegenüber dem 1:2 in Bremen, an Stelle von Dziwior brachte Trainer Lienen den nach seinem Bänderriss wieder genesenen Voigt. Dortmund begann unverändert gegenüber dem 3:0-Erfolg gegen Unterhaching.
Der 17. Spieltag auf einen Blick
Taktik: Köln installierte gegen Dortmunds drei Sturmspitzen einen zusätzlichen Manndecker. Möglichst auf einer Höhe mit den Verteidigern, die ihre Gegenspieler übergaben, häufig sogar vor der Abwehr agierte Abwehrchef Cichon. Stoßstürmer Kurth (den Wörns und Kohler übergaben) wurde von den hängenden Spitzen Scherz (rechts gegen Dede) und Timm (links gegen Evanilson) sowie Anspieler Lottner unterstützt. Während Köln sich zunächst zurückfallen ließ, um über Konter zum Erfolg zu kommen, war der BVB betrebt, die Kölner frühzeitig, schon in deren Hälfte zu attackieren. Ricken, der rechts begann, rochierte sehr oft und schaffte Raum für den nachrückenden Evanilson.
Spielverlauf: Die taktische Marschroute beider Teams hatte nur gut zehn Minuten Bestand. Nach Heinrichs Chance (11.) übernahm der FC das Kommando. Aggressiver in den Zweikämpfen, lauffreudiger, kombinationssicherer - die Gastgeber präsentierten sich in der Folge den enttäuschenden Dortmunder in allen Belangen überlegen. Weil Oliseh Lottner nicht in den Griff bekam und links Timm Evanilson große Probleme bereitete, gelang es der Borussia nicht, Köln vom Strafraum fern zu halten. Zwangsläufig ergaben sich Chancen, doch Timm, Kurth und Lottner Lottner verfehlten mehrfach nur haarscharf.
Sammer reagierte, brachte Addo für Kohler, beorderte Oliseh hinter die Abwehr und Wörns fest zu Kurth und setzte Stevic auf Lottner an. Das wirkte. Dortmund, nun deutlich engagierter und aggressiver, bekam das Spiel in den Griff und drängte Köln, das nur noch auf Konter lauerte, in die eigene Hälfte zurück. Die eng beschatteten Lottner und Timm konnten nur noch wenig für Entlastung sorgen. Doch bis auf Distanzschüsse von Reina und Ricken brachte der BVB nichts Gefährliches zustande. In der Schlussphase konnte Köln sogar einige Konter ansetzen.
Fazit: Letztlich ein gerechtes Unentschieden, wobei Köln in der ersten Halbzeit deutlicher dominierte und es in dieser Phase verpasste, die Überlegenheit, in Zählbares umzusetzen.
Von Thomas Hennecke und Stephan von Nocks