Auf Seiten der Hausherren konnte Peter Stöger im Vergleich zum 7:0-Kantersieg im Pokal gegen den BFC Preussen wieder auf Horn im Tor setzen. Der Keeper war mit der Silbermedaille im Gepäck von den Olympischen Spielen aus Rio zurückgekehrt und verdrängte Müller auf die Bank. Außerdem begannen Sörensen, Mavraj und Höger für Heintz (Bank), den verletzten Rausch und Jojic (Bank).
Norbert Meier nahm im Vergleich zum deutlichen 7:0-Erstrundensieg im Pokal gegen den Bremer SV vier Wechsel in seiner Startformation vor: Milosevic, Kleinheisler, Ben-Hatira und Schipplock begannen anstelle von Sulu (Wadenzerrung), Niemeyer (Beschwerden an der Ferse), Sirigu und Colak (beide Bank). Insgesamt setzte der Darmstädter Trainer auf sieben Neuzugänge und ließ bei seinem ersten Bundesligaauftritt nur vier Akteure auflaufen, die auch in der vergangenen Saison schon bei den Lilien unter Vertrag standen.
Darmstadt startet unsortiert, Köln druckvoll
Dass die neu zusammengestellte Darmstädter Mannschaft noch nicht eingespielt ist, sah man von Beginn an. Während Köln trotz hoher Temperaturen temporeich und druckvoll startete, fehlte es bei den Gästen an allen Ecken und Enden in der Zuteilung. Und so summierten sich besonders in den ersten Minuten die Chancen für den FC: Esser klärte gegen Bittencourt (2.), Rudnevs setzte seinen Versuch an den Pfosten (3.) und Modeste traf nur das Außennetz (6.). Und so ging Köln folgerichtig nach elf Minuten in Führung: Rudnevs schickte Bittencourt, der drei Darmstädter auf sich zog und querlegte auf den sträflich alleingelassenen Risse. Dessen Schuss schlug zum 1:0 ein.
In der Folge blieb Köln in allen Belangen das dominierende Team, auch wenn die Mannschaft etwas Tempo aus der Partie nahm und nicht mehr im Minutentakt Chancen generierte. Bei Vorstößen über Rudnevs und Bittencourt blieben die Domstädter aber stets auch in der Offensive gefährlich. Auf der Gegenseite hingegen lief wenig zusammen. Darmstadt schaffte es kaum in die Offensive, wirkte im Spielaufbau behäbig und lief den Kölnern meist hinterher.
Köln: Taktisch variabel und kreativ
Und so nutzten die Geißböcke die Räume und zeigten sich insgesamt taktisch immer variabler. Hector schaltete sich über links immer wieder in die Offensive ein, Bittencourt tauchte auch mal zentral auf und stellte Darmstadt damit vor große Herausforderungen. Einzig 100prozentige Torchancen wollten nicht mehr gelingen. Ein Schlenzer von Bittencourt (33.) blieb der einzige Aufreger in dieser Phase.
1. Bundesliga, 1. Spieltag
Spielunterbrechung wegen Gewitter
Die zweite Hälfte begann wie die erste - allerdings mit Abkühlung in Form von Regen. Köln drückte, Darmstadt schwamm. Bittencourt zielte zunächst zu ungenau (48.) und scheiterte wenig später nach Zuspiel von Rudnevs an Esser (52.). Da Rudnevs eine Flanke von Hector knapp verpasste (55.), war der nächste Eintrag im Spielberichtsbogen eine Spielunterbrechung. In der 56. Minute unterbrach Schiedsrichter Ittrich die Partie aufgrund eines Unwetters. Bei Starkregen und Hagel kamen die Spieler nach einer zwölfminütigen Unterbrechung wieder aufs Feld. Meier nutzte die Unterbrechung für die Hereinnahme von Sirigu für Fedetskyy (57.).
Nach Wiederanpfiff regnete und hagelte es zwar stark, der Unparteiische ließ die Partie aber laufen. Und so gelang dem FC nach zahlreichen Anläufen der Treffer zum 2:0: Rudnevs' scharfer Schuss vor das Tor landete bei Modeste, der nur den Fuß hinhalten musste und den Ball über die Linie drückte (61.). Auf der Gegenseite sorgte Sirigu für die erste wirkliche Chance der Gäste: Der neue Mann marschierte über den gesamten Platz und kam unbehelligt zum Abschluss, Horn konnte den Schuss aber parieren (66.).
In der Folge sorgten starker Hagel und Regen sowie zahlreiche Wechsel auf beiden Seiten dafür, dass die Partie an Spielfluss verlor. Köln stellte mit der klaren Führung die schnellen Angriffe nahezu ein und konzentrierte sich darauf, Darmstadt vom eigenen Tor fernzuhalten. Einen bitteren Schlusspunkt gab es in der 90. Minute, als Maroh im Luftduell Essers Knie in den Bauch bekam und auf einer Trage abtransportiert werden musste.
Am zweiten Spieltag sind die Kölner in Wolfsburg zu Gast, Darmstadt empfängt die Frankfurter Eintracht (10. September, 15.30 Uhr).