Das erste Bundesliga-Samstagabendspiel des neuen Jahres 2023 zwischen Köln und Bremen hatte bereits im Vorfeld etwas Kurioses zu bieten, schließlich hatte FC-Trainer Steffen Baumgart schon weit im Vorfeld seine Startelf verraten - und damit, dass Neuzugang Selke zunächst auf der Bank sitzt sowie Tigges vorn im Angriff - flankiert von Kainz und Maina - starten würden. So kam es auch.
Sein Gegenüber Ole Werner setzte derweil wie gehabt auf seine Stammkräfte. WM-Rückkehrer Füllkrug spielte mit seinem kongenialen Partner Ducksch von Beginn an an vorderster Front, während hinten rechts in der Dreierreihe Stark anstelle von Pieper (individuelles Training aufgrund von Sprunggelenkbeschwerden) ran ans Werk durfte.
Rein sportlich stand hier auf der Agenda, ob die Gäste von der Weser ihren starken Lauf nach dem Aufstieg kompensieren konnten - und ob der "Effzeh" nach den fünf sieglosen Ligaspielen vor der langen (Weltmeisterschafts-)Winterpause mit nur einem Sieg sowie vier Pleiten wieder in die Spur finden würde. Die Antwort war schnell gefunden, weil der Gast von der Weser fröhlich einlud.
Fünferpack der Kölner - inklusive Kunststück
Bundesliga - 16. Spieltag
Zunächst führte Ducksch einen offensiven Freistoß ganz schwach aus, sodass die Kölner auch mit etwas Glück beim direkt folgenden Konter und nicht mal 20 Sekunden später durch Mainas präzisem Abschluss das 1:0 markierten (9. Minute). Sechs Zeigerumdrehungen später entschied sich Ducksch erneut falsch, dieses Mal bestraften das Kainz und Schütze Tigges - 2:0.
Es kam allerdings noch dicker: Nach Patzer von Weiser und zu kurzer Abwehr des herauskommenden Torhüter Pavlenka schloss Tigges aus etwas mehr als 45 Metern mit einem feinen Heber zentral ins Tor zum 3:0 ab (21.). Es folgte bei zu passiver SVW-Abwehrarbeit die Hackenvorlage von Tigges auf Skhiri, der nicht im Abseits stand und lässig auf 4:0 stellte (30.), ehe Huseinbasic nach Querpass des überragenden Tigges schneller als Friedl schaltete - 5:0 (36.).
Von den Werderanern kam immer noch etwas Aufbäumen vor der Pause: Füllkrug stellte nach gefährlicher Ducksch-Ecke per Kopf auf 1:5 (38.). Erstmals in dieser Bundesliga-Saison fielen damit sechs Tore in der ersten Hälfte.
Nummer 6 - und auch noch Nummer 7
Mit Wiederbeginn wurde es aus grün-weißer Sicht nicht besser. Ganz im Gegenteil: Der flinke Flügelspieler Maina vernaschte regelmäßig seine Gegenspieler und flanke in der 54. Minute herrlich auf den komplett vergessenen Skhiri links vor dem Kasten von Pavlenka. Mit eingesprungenem Seitfallzieher vollstreckte der Tunesier zum 6:1.
Mit diesem sechsten Treffer, der das halbe Dutzend für die Domstädter vollmachte, war die Luft aus dieser Partie raus. In der restlichen Zeit plätscherte das Spiel häufig nur noch vor sich hin, auch weil die Kölner defensiv engagiert wie aufmerksam blieben. Erwähnenswert war noch, dass der im Winter von Hertha BSC geholte Neu-FC-Profi Selke gegen Ex-Klub Bremen sein Debüt feiern durfte. Gefährlich vor Keeper Pavlenka tauchte der 28-Jährige aber nicht auf.
Dafür aber Maina, der mal wieder Gegenspieler alt aussehen ließ und mit seinem Querpass ein unglückliches Friedl-Eigentor zum 7:1-Endstand einläutete (76.). Dabei blieb es, womit die Rheinländer nach der schwachen Phase vor der zehnwöchigen Winterpause (ein Remis und vier Niederlagen aus fünf Ligaspielen) wieder jubeln durften. Und Bremen? Die Norddeutschen landeten hart im Jahr 2023.
Weiter geht's wie folgt: Der 1. FC Köln gastiert bereits am Dienstag im Zuge einer englischen Woche bei Tabellenführer Bayern München (Anstoß 20.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Für Bremen geht es einen Tag später am Mittwoch weiter (20.30 Uhr). Dann ist Union Berlin zu Gast.