Bundesliga

Köln: Ein Dämpfer und zwei Aufgaben, die unlösbar scheinen

Setzt Schultz auf Diehl?

Köln: Ein Dämpfer und zwei Aufgaben, die unlösbar scheinen

Erfolglos gegen Bremen: Kölns Trainer Tim Schultz.

Erfolglos gegen Bremen: Kölns Trainer Tim Schultz. picture alliance / pressefoto Mika Volkmann

Mit dem Wissen vom Samstag wurde das Ergebnis vom Freitagabend nochmal ärgerlicher. Mit Union Berlin und Mainz 05 gewannen jeweils das Team direkt vor dem 1. FC Köln in der Tabelle und das dahinter. Der Abstand nach oben ist größer geworden, der nach unten geringer - ein schlimmes Wochenende für das Team von Trainer Timo Schultz. Denn beim 0:1 im heimischen Rhein-Energie-Stadion gegen Werder Bremen waren die Gäste auch nicht gerade wie eine Über-Mannschaft aufgetreten. "Ein Spiel, das man nicht verlieren muss", hatte nicht nur Kapitän Florian Kainz gesehen.

Die Psyche spielt im Abstiegskampf mit

Weil nach vorne so gut wie nichts ging und Torhüter Marvin Schwäbe fatal daneben griff, gab es für Timo Schultz aber die zweite Niederlage im sechsten Spiel seit seinem Amtsantritt Anfang des Jahres. Dabei hätte nach dem zarten Aufschwung der Wochen zuvor zumindest ein Remis weiteren Auftrieb gegeben: Bereits nach drei Partien ohne Niederlage aber endete diese Mini-Serie. Einen "kleinen Dämpfer" nannte Kainz das, was eher ein mittelgroßer Dämpfer war.

Die kommenden Kölner Aufgaben

Und nun stehen auch noch der VfB Stuttgart und Bayer 04 Leverkusen auf der Gegnerliste - die beiden formstärksten Teams der Liga. "Wir werden nicht hinfahren und Angst haben", kündigte Kainz an, aber zumindest der Respekt vor einer drohenden punktlosen Phase ist vorhanden. Denn die Psyche spielt im Abstiegskampf mit: Während zwei oder gar drei Partien ohne Sieg erduldet werden müssen, könnte die Konkurrenz in der Tabelle weiter punkten - und rund ums Geißbockheim wieder die gerade erst verdrängte Untergangsstimmung aufkommen.

Diehl und der VfB - eine besondere Konstellation

Schultz aber hält sich lieber am Positiven fest. Und flüchtet sich in die Rolle des Underdogs, die schon beim bislang einzigen Sieg unter seiner Regie, dem 2:0 gegen Frankfurt, ganz gut zum FC gepasst hatte. "Ich bin der Überzeugung, dass wir jedes Spiel gewinnen und eine Überraschung an den Tag legen können können", glaubt der 46-Jährige und deutet an, dass die große Erwartungshaltung vor 50.000 Zuschauern im heimischen Stadion nicht nur beflügelt, sondern für manchen auch eine Last sein kann: "Vielleicht tut es auch gut, als Underdog an den Start zu gehen und nicht so wie gegen Bremen, wo alle erwarten, dass die drei Punkte unbedingt hier bleiben müssen."

Einer, der dabei helfen könnte, ist Justin Diehl. Der 19-Jährige hatte zuletzt gegen Frankfurt und Hoffenheim krank gefehlt, war am Freitagabend wieder als erster Joker auf den Platz gekommen und hatte zumindest großes Engagement gezeigt. "Justin ist ein gutes Beispiel dafür, wie man das Heft des Handelns in beide Hände nimmt", lobte Schultz seinen Youngster, der allerdings trotz fünf Dribblings und drei Torschüssen ähnlich harmlos blieb wie seine erfahreneren Kollegen.

Gut möglich, dass ihm Schultz trotzdem eine Chance in der Startformation einräumt. "Er ist ein ernsthafter Kandidat für die Startelf", betont der Coach. Ob das Spiel gegen Stuttgart da der richtige Zeitpunkt für den ersten Einsatz von Beginn an ist? Der VfB baggert ja schließlich intensiv an Diehl, will den Angreifer im Sommer ablösefrei verpflichten. Ein guter Auftritt gegen die Schwaben wäre da wohl ein gutes Argument in den Verhandlungen ...

Jim Decker

Top-Duo heute im Duell: Die 15 Laufstärksten der Bundesliga-Saison