Bundesliga

Jetzt patzt auch noch Marvin Schwäbe beim 1. FC Köln

Kölns Torhüter mit großem Anteil am entscheidenden Gegentor

Jetzt patzt auch noch Rückhalt Schwäbe: "So sieht es am Ende scheiße aus"

Die entscheidende Szene: Romano Schmid (li.) und Luca Kilian (2. v. li.) fliegen ebenso am Ball vorbei wie Marvin Schwäbe (2. v. re.). Hinten steht Justin Njinmah zum Einschießen bereit.

Die entscheidende Szene: Romano Schmid (li.) und Luca Kilian (2. v. li.) fliegen ebenso am Ball vorbei wie Marvin Schwäbe (2. v. re.). Hinten steht Justin Njinmah zum Einschießen bereit. picture alliance / SVEN SIMON

Wenn Torhüter im Mittelpunkt stehen, ist das meist das Ende einer längeren Fehlerkette. So war es auch am Freitagabend in der 70. Minute bei der 0:1-Niederlage des 1. FC Köln gegen Werder Bremen.

Da hatten Rechtsverteidiger Benno Schmitz und Stürmer Jan Thielmann Werders Felix Agu gestellt und einen schnellen Gegenstoß unterbunden, doch Linksverteidiger Max Finkgräfe hatte seine Position außen in der Viererkette nicht schnell genug besetzt. Bremen verlagerte von der linken auf die rechte Angriffsseite, der einst sieben Jahre in Köln ausgebildete Mitchell Weiser durfte weitgehend unbehelligt flanken - mit Konsequenzen.

Ein starker Rückhalt mit einem entscheidenden Fehler

"Ich kann definitiv hinkommen", sagte Kölns Torhüter Marvin Schwäbe über Weisers Hereingabe, unter der er aber einfach hindurchflog, sodass am langen Pfosten Justin Njinmah zum entscheidenden Treffer einschieben konnte. "Es sieht am Ende scheiße aus, ganz klar", gab Schwäbe zu, erklärte aber: "Ich hatte nur das Gefühl, dass vor mir ein Bremer reinkommt. Dementsprechend springe ich ich den Block, das sieht dann unglücklich aus."

Die kommenden Kölner Aufgaben

So war es: Romano Schmid zog Luca Kilian mit sich und lief ein, sprang aber an der Flanke vorbei. Schwäbe irrte so in die falsche Richtung und Schmitz verschlief die Gefahr durch den bereitstehenden Njinmah. Eine unglückliche Situation für schon den gesamten Abend über verunsichert auftretenden Schwäbe. Vom starken Rückhalt, der der 28-Jährige ohne Zweifel seit Jahren für den FC ist (kicker-Notenschnitt von 2,81 in dieser Saison vor dem Werder-Spiel), war nur wenig zu sehen.

Der Keeper versucht sich als Optimist

Pflichtaufgaben, etwa bei zwei Schüssen von Ducksch, meisterte der Schlussmann souverän. Doch seine Spieleröffnungen blieben meist ungewöhnlich fehlerhaft, die langen Zuspiele auf Linton Maina etwa kamen so gut wie nie an. Und in der 80. Minute entging er nur haarscharf gleich dem nächsten Patzer: Da hatte Schmid einen flachen Aufbaupass aufmerksam abgefangen. Am Ende aber konnte Schwäbe einen schwachen Ducksch-Schuss parieren.

"Wir mussten Rückschläge einkalkulieren", sagte Schwäbe nach der Partie. Als einer der wenigen Kölner stellt sich der Vizekapitän regelmäßig auch nach Niederlagen und versuchte sich nun erneut daran, als Optimist vorneweg zu gehen: "Trotzdem wissen wir, was wir leisten können".

Schwäbe in Topform ist nicht zu ersetzen

Das hatte das Team von Trainer Timo Schultz in den drei Partien ohne Niederlage (zwei Remis, ein Sieg) zumindest ansatzweise gezeigt. Das gilt auch für Schwäbe, der eigentlich der konstanteste und beste Kölner in dieser Saison bislang ist. Da macht es Hoffnung, dass der Schlussmann nicht gerade dafür bekannt ist, sich aus der Bahn werfen zu lassen. Denn ohne Schwäbe in Top-Form könnte der Kampf um den Klassenerhalt eine ziemlich schwierige Angelegenheit werden.

Jim Decker

Diese aktiven Bundesliga-Profis haben 250 Spiele für einen Klub absolviert