Business

Knapp 20 Millionen Euro: Hertha kassiert dritte Tranche von 777 Partners

Dank dem Investoren-Geld bleiben die Berliner handlungsfähig

Knapp 20 Millionen Euro: Hertha kassiert dritte Tranche von 777 Partners

Hertha BSC kann sich über die nächste Tranche des US-Investors 777 Partners freuen.

Hertha BSC kann sich über die nächste Tranche des US-Investors 777 Partners freuen. IMAGO/Zink

Im April nannte Geschäftsführer Thomas E. Herrich Hertha erstmals öffentlich "einen Sanierungsfall", seit dem Winter arbeitet der finanziell schwer angeschlagene Klub auf Hochtouren am wirtschaftlichen Turnaround. Die Berliner, denen die DFL bei der zunächst fraglichen Lizenzerteilung im Juni Auflagen erteilte, erwirtschafteten im zurückliegenden Sommer gezwungenermaßen einen Transferüberschuss von etwa 30 Millionen Euro und bauten auch in der Geschäftsstelle rigoros Personal ab. Klar ist aber trotz der Kostenreduzierung: Aus eigener Kraft ist die Konsolidierung nicht zu schaffen.

Der im März neu eingestiegene US-Investor 777 Partners, der 78,8 Prozent der Anteile an der Hertha-KG erwarb, spielte bereits für die Lizenzerteilung eine maßgebliche Rolle - und auch für die Finanzierung der laufenden Saison. Zu Beginn dieser Woche ist nach kicker-Informationen vertragskonform die dritte Tranche in Höhe von knapp 20 Millionen Euro beim Bundesliga-Absteiger eingegangen. Damit sind insgesamt bereits über 50 der für den Zeitraum von zwei Jahren vertraglich zugesagten 100 Millionen Euro von 777 Partners geflossen. Schon im März beim Einstieg des in Miami ansässigen Investors und im Juni hatte Hertha jeweils zweistellige Millionenbeträge erhalten.

Das frische Geld kann Hertha bestens gebrauchen. Der Klub, dem in diversen Arbeitsgerichtsprozessen enorme Abfindungszahlungen drohen, bleibt damit handlungsfähig. Klagen der fristlos gekündigten Fredi Bobic (Ex-Geschäftsführer Sport), Pablo Thiam (Ex-Akademie-Leiter) und Rune Jarstein (Ex-Torwart) und des Ende Juni zunächst freigestellten und dann betriebsbedingt zum 31. Dezember 2023 gekündigten langjährigen Mediendirektors Marcus Jung sind weiterhin anhängig.

Seit dem Winter steuert ein Sanierungsstab aus externen und internen Fachleuten die Konsolidierung des Klubs. Anfang August war der erst 13 Monate zuvor ins Präsidium gewählte Tim Kauermann aus dem Gremium ausgeschieden und bei Hertha als Leiter Sanierung innerhalb der KGaA in den operativen Bereich gewechselt. Bei der anstehenden Mitgliederversammlung am 15. Oktober sollen zwei bis vier Präsidiumsmitglieder nachgewählt werden.

Steffen Rohr