Bundesliga

Knäbel: "Das war keine gewöhnliche Niederlage"

Schalkes Sportvorstand fährt spontan im Teambus mit

Knäbel: "Das war keine gewöhnliche Niederlage"

IMAGO/RHR-Foto

Der famose Zwischenspurt in den ersten acht Rückrundenspielen hat den FC Schalke viel Kraft gekostet. Die Spieler haben in dieser Phase viele Sympathien hinzugewonnen, jetzt sind sie im Begriff, diese wieder einzubüßen. Beim Abstiegsgipfel gegen die TSG Hoffenheim (0:2) wollte der Aufsteiger eine neue, dringend notwendige Serie einleiten. Mehr als 10.000 Fans des FC Schalke hatten ihren Ostersonntag geopfert, um für die Mannschaft in Sinsheim eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Heraus kam eine Vorstellung der Mannschaft, die nicht nur Thomas Reis "entsetzt" zurückließ, wie der Trainer freimütig zugab.

Spielbericht

Es gab diverse Schlüsselmomente, die bezeichnend waren für die mangelnde geistige Frische der Schalker Spieler. Sei es das verlorene Sprintduell Henning Matricianis gegen Ihlas Bebou, das dilettantische Verhalten Cedric Brunners beim Doppelpass zwischen Angelino und Christoph Baumgartner vor Alex Krals Eigentor zum 0:1 oder Thomas Ouwejans fragwürdiges Engagement in den Zweikämpfen mit Pavel Kaderabek.

Die Aufarbeitung des indiskutablen Teamauftritts begann schon wenige Minuten nach dem Abpfiff und ging über Kabinengespräche hinaus. Peter Knäbel hatte sich spontan dazu entschlossen, nicht mit dem Privatwagen zurück in den Pott zu fahren, sondern im Mannschaftsbus. Eine Brandrede per Mikrofon richtete der Sportvorstand nicht ans Kollektiv, seine Anwesenheit verfolgte einen anderen Sinn und Zweck, wie er am Montag im Gespräch mit dem kicker erläuterte.

Dass ich mich entschieden habe, im Mannschaftsbus mitzufahren, war an der Stelle Symbolik genug.

Peter Knäbel

"Dass ich mich entschieden habe, im Mannschaftsbus mitzufahren, war an der Stelle Symbolik genug. Ich wollte ein Gefühl für die Atmosphäre bekommen und habe bei allen im Bus eine große Betroffenheit über die Niederlage sowie die Art und Weise wahrgenommen", erklärte Knäbel. "Außerdem konnte ich einige Gespräche führen, bevor die Mannschaft in den freien Ostermontag gegangen ist. Das war insbesondere wegen der kurzen Woche wichtig."

Der Sportvorstand wollte nach den Ereignissen in Sinsheim "klarmachen, dass das keine gewöhnliche Niederlage war. Mich hat die Frage beschäftigt, was man aus dieser Niederlage in einem so wichtigen Spiel lernen kann". Sein Fazit vor der richtungsweisenden Heimaufgabe gegen Hertha BSC am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker): "Unsere Erwartung ist es, dass der Ostersonntag allen noch einmal die Sinne geschärft hat. Wir müssen diszipliniert und konzentriert sein und bei allem ans Maximum gehen, in jedem Spiel und von der ersten bis zur letzten Minute."

Toni Lieto

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim gegen Schalke 04