Bundesliga

RB Leipzig: Klostermann hofft auf erneute Chance

Lange Rose-Ansprache zum Trainingsauftakt bei RB

Klostermann hofft auf erneute Chance

Kann er sich in die Leipziger Stammelf spielen? Lukas Klostermann.

Kann er sich in die Leipziger Stammelf spielen? Lukas Klostermann. IMAGO/Jan Huebner

Mit einer ungewöhnlich langen Ansprache auf dem Übungsplatz eröffnete Marco Rose am Dienstag die Trainingseinheit bei RB Leipzig. "Er hat uns eingestimmt auf die Woche. Er will sehen, dass wir gut arbeiten", berichtete Nationalverteidiger Lukas Klostermann über den Inhalt. Schon nach dem 3:2-Sieg über den FC Augsburg hatte der Coach öffentlich den Auftritt seiner Belegschaft kritisiert und mehr Schärfe eingefordert. Dies wiederholte er nun im internen Kreis.

"Wir haben das Spiel am Samstag zwar gewonnen, aber über 90 Minuten nicht das auf den Platz gebracht, was wir uns vorgestellt haben. Hintenraus ist es schon nochmal eng geworden, und das lag auch daran, wie wir gespielt haben", sagte Klostermann, der gegen Augsburg erstmals nach fast zwei Monaten wieder in der Startelf stand und eine ordentliche Partie ablieferte. Zuletzt gehörte Klostermann am 22. Februar gegen Manchester City (1:1) im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League zur Anfangsformation. Damals blieb er zur Pause mit Adduktorenproblemen in der Kabine, verlor danach etwas den Anschluss. In den folgenden vier Bundesligaspielen kam er gar nicht zum Einsatz, danach wurde er gegen Mainz (0:3) und bei Hertha BSC (1:0) in der Schlussphase eingewechselt.

Klostermann hat "das Gefühl, dass hier jeder seine Chance bekommt"

Zudem hatte Hansi Flick den WM-Teilnehmer im März nicht für die Länderspiele gegen Peru und Belgien berufen. "Er hatte mich informiert und mir Mut gemacht, weiter dran zu bleiben", berichtete Klostermann vom Telefonat mit dem Bundestrainer, sein jüngstes Reservistendasein nimmt er sportlich: "Klar ist man nicht der glücklichste Mensch der Welt, wenn man nicht in der ersten Elf steht. Aber das muss man in positive Energie ummünzen. Ich habe schon das Gefühl, dass hier jeder seine Chance bekommt."

Seit seiner Syndesmose-Verletzung, die er rechtzeitig vor der WM in Katar auskuriert hatte, stand Klostermann in diesem Jahr nur in fünf von 19 RB-Pflichtspielen in der Startelf. Für den 2014 aus Bochum nach Leipzig gekommenen Abwehrspieler geht es daher in den kommenden Wochen auch um die persönliche Perspektive. Sein Vertrag läuft 2024 aus und bislang hat es nach Aussage des Spielers noch keine eingehenden Gespräche über eine Verlängerung gegeben. "Ich denke, dass wir im Sommer darüber sprechen werden", so Klostermann.

Simakan trainiert individuell - Gegner Leverkusen hat eine englische Woche

Gut möglich, dass er am Sonntag (17.30 Uhr) bei Bayer 04 Leverkusen erneut eine Bewährungschance von Anfang an erhält. Abwehr-Konkurrent Mohamed Simakan, der gegen Augsburg wegen Knieproblemen aussetzte, trainierte am Dienstag nur individuell. Der Franzose soll ebenso wie Emil Forsberg, der nach auskuriertem Infekt ebenfalls abseits des Teams übte, im Laufe der Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren. Dieses Ziel verfolgt auch Stürmer Yussuf Poulsen, den seit nunmehr drei Wochen eine Wadenprellung ausbremst.

Im Gegensatz zu den Leverkusenern, die am Donnerstag (21 Uhr) noch in der Europa League beim belgischen Vertreter Union Saint-Gilloise antreten müssen, können sich die Leipziger die ganze Woche aufs Auswärtsspiel am Sonntag vorbereiten. "Wir haben einen starken Gegner vor der Brust, aber ich bin zuversichtlich, dass wir drei Punkte holen", sagte Klostermann, im Kampf um die Champions-League-Ränge dürfe man sich keine Ausrutscher leisten. "Es ist sehr, sehr eng, es wird jetzt auf Kleinigkeiten ankommen. Da wollen wir auf keinen Fall etwas herschenken."

Oliver Hartmann

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