Bundesliga

Kleindienst: "Uns sollte man nie abschreiben"

Sechster Treffer nach bester Saisonleistung

Kleindienst: "Uns sollte man nie abschreiben"

Traf schon sechs mal in dieser Saison: Tim Kleindienst.

Traf schon sechs mal in dieser Saison: Tim Kleindienst. IMAGO/Eibner

Vier Spiele lang war der Mittelstürmer zuletzt ohne Tor und ohne Vorlage geblieben und hatte zwar fleißig, aber zuweilen unglücklich gegen sein kleines Formtief angekämpft. Beim zwar siegreich gestalteten Spiel zuvor in Mainz (1:0) hatte die Leistungskurve von Tim Kleindienst und des FCH insgesamt einen Tiefstand erreicht, gegen Freiburg zeigte der 28-Jährige die passende Reaktion und krönte seine bislang beste Saisonleistung mit seinem sechsten Saisontreffer und legte zudem auch noch einen weiteren Treffer auf.

Kleindienst: "Das macht einen schon stolz"

"Das war wichtig und schön für mich, ich hatte auch die eine oder andere Chance ausgelassen, das ärgert mich natürlich, um so schöner, dass man mal so einen dankbaren Ball kriegt, wo du nicht mehr viel falsch machen kannst, das ist das Schönste als Stürmer", versicherte Kleindienst mit einem breiten Lächeln. Die scharfe Hereingabe des eingewechselten Stefan Schimmer hatte Kleindienst nur noch über die Linie drücken müssen.

Analyse

Zuvor hatte Eren Dinkci seine Ablage in den Winkel gezimmert und damit ebenfalls sein sechstes Saisontor erzielt. Den Rest besorgten die Freiburger oder wurden dazu gezwungen. Die Gäste hielten dem Schlussspurt der Hausherren nicht mehr stand, und Matthias Ginter lenkte eine ähnlich scharfe Flanke des ebenfalls eingewechselten Omar Traoré ins eigene Tor.

Nach dem 3:2 gegen Darmstadt hatte der Aufsteiger erneut ein Spiel gegen großen Widerstand gedreht und noch gewonnen. "Uns sollte man nie abschreiben, wir können immer zurückkommen, wir geben so lange Gas, bis der Schiedsrichter wirklich abpfeift, das haben wir heute wieder gezeigt", betonte Kleindienst, „das macht einen schon stolz. Wir kommen über unsere Geschlossenheit, wenn wir das auf den Platz bringen, sind wir sehr stark.“

Startschwierigkeiten zu Saisonbeginn

Es hatte ein wenig gedauert, bis es klick machte. In Wolfsburg (0:2) und gegen Hoffenheim (2:3) hatte der Aufsteiger an den ersten beiden Spieltagen noch viel Lehrgeld gezahlt, ehe der erst Punktgewinn in Dortmund (2:2) offensichtlich etwas auslöste. Es folgte prompt der erste Heimsieg gegen Bremen (4:2), mittlerweile sind es schon fünf. Mit 16 Zählern rangiert der FCH in der Heimtabelle hinter den Größen aus Leverkusen, Stuttgart, Leipzig, Bayern und Dortmund auf Platz 6.

"Man muss sich an das Niveau gewöhnen, wir haben auch mal auf die Socken bekommen", resümiert Kleindienst, "aber wir sind stabiler geworden. Natürlich machen wir immer noch einfache Fehler, schaffen es aber, das mit Geschlossenheit wieder auszubügeln." Das 3:2 gegen Freiburg dient als Beleg.

Starke Bilanz zur Winterpause

Zum Jahreswechsel weist der Aufsteiger mit sensationellen 20 Punkten auf Rang 9 liegend bereits einen Vorsprung von zehn Zählern auf die Abstiegszone auf und hat eine deutlich bessere Tordifferenz als zusätzlichen Trumpf auch noch in der Hinterhand. "Das hätte uns niemand zugetraut, es fühlt sich ultra gut an, weil wir uns diesen Puffer erarbeitet haben", staunt und freut sich Kleindienst.

Dennoch bleibt der Torjäger, der die Heidenheimer mit 25 Treffern in die 1. Liga geschossen hatte, vorsichtig. "Es ist noch nicht mal die Hälfte gespielt, und die Mannschaften sind auch besser auf uns eingestellt in der Rückrunde", so der 1,94-m-Hüne, "wir brauchen viel Durchhaltevermögen und ein Quäntchen Glück, um weiter das eine oder andere Spiel auf unsere Seite zu ziehen." Das trauen den Heidenheimer bundesweit mittlerweile jedenfalls deutlich mehr Menschen zu als noch vor der Hinrunde.

Michael Pfeifer

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