FCK-Interimscoach Hans-Werner Moser stellte seine Anfangsformation gegenüber der 2:3 -Niederlage in Mainz lediglich auf einer Position um. Für Jancker lief Lehmann auf. Auf Seiten der Gäste aus Bremen musste Trainer Thomas Schaaf im Vergleich zum 4:1 -Heimsieg gegen Freiburg einige Änderungen vornehmen. Er musste auf Magnin (Gelbsperre) und Jensen (Bänderriss) verzichten, außerdem setzte er Zidan zunächst auf die Bank. Dafür durften Schulz, Baumann und Valdez von Beginn an spielen.
Die Tür zur Champions League war noch einen Spalt offen. Und man merkte den Bremern an, dass sie gewillt waren, die Minimalchance zu nutzen. Sie verlagerten das Spiel von Beginn an in die Lauterer Hälfte. Der FCK dagegen fand schlichtweg nicht statt. Die Chancenverwertung war Spiegelbild der Spielanteile. Zunächst scheiterten Ernst mit einem Schlenzer und Stalteri (im letzten Moment von Tchato gestoppt) noch, doch nach knapp einer Viertelstunde klingelte es im Kasten der Pfälzer. Valdez legte einen weiten Pass per Kopf weiter zu Borowski, der direkt zur 1:0-Führung abschloss. Keeper Ernst machte dabei alles andere als eine gute Figur (13.). Auch nach dem Rückstand ging kein Ruck durch die "Roten Teufel". Im Gegenteil, die Bremer drängten darauf, die Führung auszubauen. Chancen gab es dazu mehr als genug: Zunächst versagte der Unparteiische Dr. Wack den Bremern einen Elfmeter, als Klose im Zweikampf mit Mettomo zu Fall kam. Dann drosch Valdez den Ball nach einer Hereingabe von Ernst aus vier Metern über den Querbalken, wenig später traf Klose nach einem schönen Solo von Valdez nur den Außenpfosten. Schließlich war es wieder ein Patzer der indisponierten Lauterer Abwehr, der das 2:0 der Bremer einleitete: Lehmann vertändelte als letzter Mann den Ball gegen Valdez. Der Paraguayo hatte nur noch Keeper Ernst vor sich, der gegen den Schuss von Valdez keine Abwehrmöglichkeit hatte (42.). Völlig überraschend schlugen die Pfälzer mit dem Halbzeitpfiff doch noch zu. Zandi leitete einen Pass per Kopf direkt weiter auf Altintop, der sich mit einem schnellen Antritt der Bremer Abwehrspieler entledigte und mit einem trockenen Flachschuss zum 1:2 einschoss. Das hielt die Zuschauer auf dem ausverkauften Betzenberg aber nicht davon ab, ihr Team mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Halbzeit zu verabschieden. Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs waren die Bremer deutlich spielbestimmend. Micoud leitete den ersten gefährlichen Spielzug der Werderaner ein. Borowski flankte seinen Pass auf rechts direkt nach innen zu Klose, doch der Nationalspieler scheiterte an Ernst, der beherzt aus seinem Tor herausstürzte (47.). Doch mit zunehmender Spieldauer kamen die Platzherren besser ins Spiel, ohne die Bremer aber ernsthaft in Bedrängnis bringen zu können. Engelhardt zirkelte einen direkten Freistoß aus gut 25 Metern in Richtung rechter Torwinkel, aber Reinke hatte aufgepasst und konnte den Ball aus dem Winkel zu fischen (63.). 20 Minuten vor Spielende drückten die Bremer noch einmal aufs Tempo. Zunächst scheiterte Valdez mit einem Schuss aus spitzem Winkel. Wenig später erkämpfte sich Klose das Leder im Mittelfeld. Über Valdez landete es bei Borowski. Ernst konnte den Schuss des Bremers nur abklatschen, Valdez war zur Stelle, schob die Kugel aber vorbei – kläglich (74.). Nach dem kurzen Zwischenspurt ließen es die Bremer wieder ruhiger angehen, blieben aber gegen harmlose "Rote Teufel" bei Kontern gefährlich. Valdez hätte kurz vor dem Ende Werder erlösen können, doch er verzog abermals knapp. Letztlich besiegte Werder indisponierte Lauterer verdient mit 2:1 und erklomm damit noch den kaum für möglich gehaltenen dritten Tabellenplatz, der den Bremern die Chance gibt, sich für die Champions League zu qualifizieren.