Lauterns Trainer Kosta Runjaic reagierte auf die 0:1-Pleite in Aue mit drei personellen Veränderungen: Heintz, Occean und Lakic rückten für Simunek, Karl und Idrissou (aus sportlichen Gründen nicht im Kader) in die Startelf, dementsprechend agierte das Team im 4-4-2-System mit zwei echten Spitzen. Sein Pendant Stefan Ruthenbeck beließ es gegenüber dem 2:2 gegen Cottbus bei einem Wechsel: Hainault ersetzte den verletzten Klauß (Muskelzerrung).
Die Rollen waren von Beginn an klar verteilt: Aufstiegsaspirant Kaiserslautern ließ das Leder in den eigenen Reihen zirkulieren und suchte geduldig die Lücke, die abstiegsbedrohten Aalener standen dicht gestaffelt in der eigenen Hälfte und lauerten auf schnelle Tempogegenstöße. Dennoch taten sich in der Hintermannschaft der Gäste anfangs zahlreiche Lücken auf, in welche die Pfälzer geschickt hineinstießen und dann sofort den Torabschluss suchten. Doch weder Lakic (5.) noch Ede (12.) zielten genau genug.
Der 22. Spieltag
Aus heiterem Himmel
Lauterns Strafraum blieb lange komplett verwaist, bis Hübner kam: Nach einer Lechleiter-Ecke stellte der Innenverteidiger den Spielverlauf wortwörtich auf den Kopf - 1:0 (24.). Ein gutes Omen für den VfR, der nach einer Führung noch nie ein Zweitligaspiel verloren hatten.
Der Gegentreffer schien die Lauterer völlig aus dem Rhythmus gebracht zu haben, zahlreiche Fehlpässe schlichen sich ein. Aalen stellte sich allerdings auch geschickt an, ließ bis zum Pausenpfiff nichts mehr anbrennen.
Der zweite Streich
Die Pfälzer kamen mit mächtig Feuer aus der Kabine: Löwes Hammer parierte Fejzic (47.), Matmours Versuch klärte Junglas auf der Linie und Löwes Nachschuss blockte Traut (53.). Das bestraften die eiskalten Ostalbstädter im Gegenzug ein zweites Mal: Pohjanpalo vollstreckte eine Leandro-Flanke per Volley (54.).
FCK-Coach Runjaic riskierte nun alles und brachte drei frische Offensivkräfte (Fortounis, Gaus, Bunjaku). Aus dem Spiel heraus erzeugten die ständig anrennenden Hausherren in dieser Phase kaum Gefahr, an der engmaschigen Gäste-Defensive bissen sich die Pfälzer die Zähne aus. So musste ein Standard zum Anschluss herhalten: Matmour schaltete am schnellsten und donnerte das Spielgerät ins Netz (68.).
Schlussspurt
Die Runjaic-Elf blies zur Schlussoffensive und stürmte mit aller Wut im Bauch an. Aalen dagegen verteidigte mit Mann und Maus, und das äußerst geschickt. Da die Roten Teufel den Abwehrriegel auch in fünf (!) Minuten Nachspielzeit nicht knacken konnten, war die Überraschung perfekt.
Der 1. FC Kaiserslautern reist kommenden Freitag (18.30 Uhr) zum Schlusslicht Cottbus. Der VfR erwartet am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) den KSC zum Baden-Württemberg-Derby.