2. Bundesliga

Klaus' Premiere: "Sehr schön und sehr intensiv"

Lob für Darmstadts Ersatzkeeper

Klaus' Premiere: "Sehr schön und sehr intensiv"

"Das hat sich da schon wie Dauerbeschuss angefühlt": Carl Klaus im Heimspiel gegen Fürth.

"Das hat sich da schon wie Dauerbeschuss angefühlt": Carl Klaus im Heimspiel gegen Fürth. picture alliance

Ein wenig angespannt sei er schon gewesen, gestand Carl Klaus. "Wenn es das erste Spiel ist und man nicht weiß, wie viele in nächster Zeit noch dazukommen, bleibt das natürlich besonders hängen - bei den Anhängern, beim Trainerteam und bei der Mannschaft", sagte der Torhüter. Aber er sei gut vorbereitet gewesen, in der Partie schnell in seine Abläufe gekommen, und die Mitspieler hätten ihn toll unterstützt. "Das war sehr schön, auch wenn es sehr intensiv war", lautete sein Fazit.

Trainer Markus Anfang bescheinigte dem 27-Jährigen eine gute Leistung. Ein "Riesenkompliment" zollte gar Innenverteidiger Lukas Mai seinem Torhüter: "Er hat uns im Spiel gehalten", sagte Mai mit Blick auf die zweite Halbzeit, als Fürth sich zahlreiche gute Chancen erspielt hatte.

Klaus räumte ein: "Das hat sich da schon wie Dauerbeschuss angefühlt. Die Bälle sind nur so durch den Sechzehner geflogen." Dem Team sei es nicht mehr richtig gelungen, für Entlastung zu sorgen. "Am Ende war es dann leider etwas zu viel", sagte Klaus, den an den beiden Fürther Treffern jedoch keine Mitschuld traf.

Von Mallorca nach Darmstadt

Klaus wurde in der Jugend beim VfB Stuttgart und beim VfL Wolfsburg ausgebildet, schaffte den Sprung zu den Profis jedoch nicht. Nach einem Gastspiel bei den Stuttgarter Kickers mit dem Drittliga-Abstieg 2016 wechselte er nach Mallorca, wo er drei Jahre lang für den Drittligisten Atletico Baleares auflief. Nach dem verpassten Zweitliga-Aufstieg 2019 war er vorübergehend vereinslos, ehe er in Darmstadt anheuerte.

Das war im Herbst 2019, Stammkeeper Marcel Schuhen hatte sich die Hand gebrochen, und die Lilien brauchten einen weiteren Zweitliga-tauglichen Torwart. In seiner ersten Spielzeit kam Klaus auf gerade eine Einsatzminute in der letzten Saisonpartie gegen den VfB Stuttgart - vor allem eine Geste der Anerkennung des damaligen Lilien-Coaches Dimitrios Grammozis.

Klaus: "Wichtig für das eigene Gefühl"

In dieser Saison stand Klaus im DFB-Pokal-Erstrundenmatch gegen den 1. FC Magdeburg im Tor, weil Schuhen wegen der Geburt seines Sohnes fehlte. Zu seinem Einsatz gegen Fürth kam er nun, weil Schuhen mit Wadenproblemen passen musste. "Wenn man zwei Jahre mittrainiert, möchte man natürlich auch Wertschätzung erfahren", sagte Klaus über seine Liga-Startelf-Premiere. "Und man möchte zeigen, dass man zu Recht dabei ist und die anderen auf einen setzen können. Das ist auch wichtig für das eigene Gefühl."

Stephan Köhnlein