Kiels Coach Ole Werner nahm nach dem 1:2 beim VfL Bochum unter der Woche einen Wechsel vor: Özcan ersetzte Porath (Bank). Lee rückte wieder ins Sturmzentrum.
Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus entschied sich nach dem 0:0 im Gipfeltreffen beim Hamburger SV - die Arminia war unter der Woche spielfrei - zu drei Änderungen. Brunner (nach Gelb-Sperre), Seufert und Clauss spielten statt Weihrauch, Kunze und Yabo (alle Bank).
Bielefeld dominiert, nur Clauss vollstreckt
Nur in den Anfangsminuten agierten die Bielefelder ein wenig abwartend und überließen Holstein kurzzeitig das Geschehen. Doch nach knapp zehn Minuten übernahm der Tabellenführer plötzlich die Initiative und stellte die Kieler mit direktem und variablem Spiel schnell vor einige Probleme. Nach einer Viertelstunde erspielten sich die Ostwestfalen eine Fülle von hochkarätigen Chancen: Klos zwang Gelios nach einem weiten Ball von Arminia-Keeper Ortega zu einer Parade (15.), kurz darauf verzog Hartherz nur knapp (17.).
Der 29. Spieltag
Und so ging es weiter: Nach wuchtigem Schuss vom Strafraumrand von Hartel lenkte Gelios den Ball noch über die Querlatte (18.). Seufert wiederum zielte aus zwölf Metern etwas zu hoch (21.), ehe Klos nach Standardsituation aus kürzester Distanz nicht an Gelios vorbeikam (22.). Kurz darauf fiel die längst fällige Führung für die Arminia: Wieder fand Ortega Klos im Strafraum, nach dessen Hereingabe vollstreckte Clauss fast vom Elfmeterpunkt (23.). Nach der Führung blieb Bielefeld tonangebend, wurde offensiv indes nicht mehr so zwingend. Die Störche mussten bis in die Nachspielzeit vor der Pause warten, ehe Mühling die erste gute Gelegenheit hatte, aber nach einer Hereingabe knapp zu spät kam (45.+1).
Joker Schipplock sticht spät
KSV-Coach Werner brachte nach der Pause Reese für Atanga, eine Maßnahme die sich sehr schnell lohnen sollte: Denn nach Flanke des Jokers traf Mühling in der 51. Minute ein wenig aus dem Nichts per Kopf zum Ausgleich. Der Treffer verlieh den Störchen mehr Selbstvertrauen. Plötzlich waren es die Norddeutschen, die in der Offensive zwingender agierten - und in Person von Meffert mit einem wuchtigen Schuss von Strafraumrand, den Ortega noch leicht ablenkte, die Querlatte trafen (56.). Bei der Arminia hingegen fehlte in dieser Phase der Elan und Spielfluss, der die Gäste noch über weite Strecken der ersten Hälfte ausgezeichnet hatte.
In den letzten 25 Minuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Sinnbild dafür die 69. Minute: Denn zunächst vergab Lee für Kiel eine Riesenchance, indem er drei Meter den Ball vor dem leeren Tor per Grätsche an die Unterkante der Querlatte setzte. Im direkten Gegenzug scheiterte Klos im Eins-gegen-eins an Gelios. Wenig später war es einmal mehr der Arminia-Kapitän, der mit der Fußspitze nicht am Keeper vorbeikam (77.). Als in den Schlussminuten vor dem Abpfiff eigentlich schon alles auf ein Remis hindeutete, gelang der Arminia doch noch das goldene Tor des Nachmittags. Der eingewechselte Schipplock köpfte eine Hartel-Flanke in der Nachspielzeit wuchtig zum 2:1-Sieg für Bielefeld ein (90.+2).
Die Arminia empfängt am kommenden Samstag (13.30 Uhr) den Club aus Nürnberg, Kiel empfängt im Montagsspiel (20.30 Uhr) am 8. Juni den Hamburger SV zum Nordduell.