WM

Kerr euphorisiert Australien: "Wir träumen vom Titel"

Nach Comeback der Starstürmerin

Kerr sorgt für Euphorie in Australien: "Wir träumen vom Titel"

Gute Laune in Down Under - auch dank Sam Kerr (li.).

Gute Laune in Down Under - auch dank Sam Kerr (li.). IMAGO/AAP

Die Anspannung war den Spielerinnen auf dem Weg ins Stadion spürbar anzumerken, Rekord-Kulisse im Marvel-Stadium zu Melbourne: Die 50.629 Zuschauern bedeuteten damals das bestbesuchte Frauen-Fußballspiel in der Geschichte Australiens. Die Titelfavoriten Australien und Frankreich spielen kurz vor der Weltmeisterschaft gegeneinander. Ob die beiden Teams allerdings viele Schlüsse aus dem 1:0-Sieg der Matildas gegen Les Bleues gezogen haben, lässt sich vier Wochen später vor dem erneuten Wiedersehen im WM-Viertelfinale am Samstagmorgen (9 Uhr, LIVE! bei kicker) bezweifeln.

Seit der WM-Generalprobe hat sich für beide Teams viel verändert - zum Beispiel für Australiens Superstar Sam Kerr. Die Kapitänin der Matildas hat sich seitdem an der Wade verletzt, drei Spiele verpasst und ihr viel umjubeltes Comeback gefeiert - in einem Zeitraum von nicht einmal drei Wochen.

Wir träumen vom Titel.

Sam Kerr

Bei den Französinnen haben sich besonders die zwei Stürmerinnen Kadidiatou Diani und Eugenie Le Sommer ins Rampenlicht gespielt. Diani (PSG) macht - wie bei der Europameisterschaft - mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Mit vier Treffern und drei Vorlagen führt die 28-Jährige die Scorer-Liste des Turniers an. Und Routinierin Le Sommer, vom großen Pariser Konkurrenten Olympique Lyon, findet nach durchwachsenem Start immer besser ins Turnier und überzeugte mit einem Doppelpack vor allem im Achtelfinale gegen Marokko.

Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland

Nach dem zehnminütigen Comeback von Kerr im Achtelfinale gegen Dänemark liegt somit vor dem Viertelfinale der Fokus auf den Top-Stürmerinnen - aus etwas unterschiedlichen Gründen. Während die sportlichen Leistungen im Sturmzentrum der Französinnen für Aufmerksamkeit sorgen, versprüht die Rückkehr der 29-Jährigen große Euphorie in Down Under. Schon nach dem Achtelfinale verkündete die Chelsea-Stürmerin das weitere Ziel: "Wir träumen vom Titel."

Große Euphorie in Australien - Premierminister kündigt Extra-Feiertag an

Die Stimmung im eigenen Land ist derweil euphorisch. Im Achtelfinale schauten durchschnittlich mehr Menschen zu als bei den großen Finals der Australien Football League (AFL) und dem "State of Origin"-Spiel im Rugby. Bereits im anstehenden Viertelfinale gegen Frankreich könnte die 3,6-Millionen-Marke, aufgestellt von Tennisspielerin Ashleigh Barty beim ersten Heimsieg nach 44 Jahren bei den Australian Open 2022, geknackt werden. Derweil kündigte Premierminister Anthony Albanese bereits dem Radiosender Triple M einen Extra-Feiertag an: "Wenn sie am Samstag durchkommen, wird das mit Sicherheit auf der Tagesordnung stehen", sagte er.

Die einzige Leidtragende vom Comeback Kerrs ist womöglich die erst 20-jährige Mary Fowler - vor knapp einem Monat noch 1:0-Siegtorschützin im Duell gegen Les Bleues. Im Zusammenspiel mit den beiden Offensivkräften Hayley Raso und Caitlin Foord kompensierte das Trio den Ausfall von Kerr mit überzeugenden Leistungen. Insbesondere die junge Australierin würde dafür von ihrem Trainer Gustavsson gelobt: "Ich denke, Mary war das ganze Turnier über klasse. Wenn sie am Ball ist, sorgt sie für Torgefahr oder schießt ein Tor."

Jedoch könnte sie positionsgetreu für Kerr ausgetauscht werden, die australischen Anhänger hoffen auf ein Startelf-Debüt des Fanlieblings nach einem beschwerdefreiem Training am Freitag. Ein Opfer, dass die Spielerin von Manchester City womöglich gerne bringt - besonders dann, wenn ein Sieg gegen Frankreich und der Extra-Feiertag Realität werden.

kon, dpa

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