2. Bundesliga

Kempe, Routinier des SV Darmstadt 98: "Ich bin kein Opfer des Systems"

Darmstadts Routinier war zuletzt nur Ersatz

Kempe: "Ich bin kein Opfer des Systems"

Darmstadts Routinier Tobias Kempe will in Deutschland für keinen anderen Verein mehr spielen.

Darmstadts Routinier Tobias Kempe will in Deutschland für keinen anderen Verein mehr spielen. imago images

Überspitzt gesagt läuft es beim SV Darmstadt 98 wieder rund, seit Kempe nicht mehr in der Startformation steht. Doch der Aufschwung hat wenig mit der Person Kempes als vielmehr mit dem neuen System zu tun. Nach dem 0:1 gegen den Karlsruher SC Ende Februar hatte Trainer Markus Anfang den Fokus auf die Verteidigung verschoben und einen offensiven für einen defensiven Mittelfeldspieler geopfert.

Kempe: "Da stelle ich mich in den Dienst der Mannschaft"

Seitdem kam der 31 Jahre alte Kempe nur noch von der Bank. Doch der Routinier gibt sich einsichtig. Er habe mit dem Trainer darüber gesprochen. Vor der Umstellung sei es für ihn nicht so optimal gelaufen, sein Körper habe auch eine Pause gebraucht.

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In den drei Spielen ohne Kempe in der Startelf holte die Mannschaft sieben Punkte. "Das ist doch gut. Das macht mich genauso glücklich, wie wenn ich gespielt hätte", sagt er. "Da stelle ich mich natürlich in den Dienst der Mannschaft. Man muss seine persönlichen Dinge auch hintenanstellen."

Anders als vergangene Saison

Zu Beginn der vergangenen Saison war die Situation ähnlich. Unter Trainer Dimitrios Grammozis hatte Kempe seinen Stammplatz verloren. Später gehörte er zeitweise nicht einmal mehr zum Kader. Während sich der Spieler auch damals stets mit öffentlichen Aussagen zurückhielt, tat sein privates Umfeld, darunter Vater und Ex-Bundesliga-Spieler Thomas, sein Missfallen über die Sozialen Medien kund. Doch von einer solchen Situation ist man derzeit weit entfernt.

"Ich bin kein Miesmacher und kein Opfer des Systems", stellt Kempe klar. "Wenn ich reinkomme, soll ich Akzente setzen. Das hat die letzten Spiele ganz gut geklappt." Aber natürlich hat Darmstadts bester Scorer der vergangenen Jahre andere Ambitionen. "Es werden auch wieder andere Zeiten kommen", sagt er. "Ich bin gut erholt und topfit und nehme mir viel vor."

Kein anderer Verein mehr in Deutschland

Doch auch wenn es zuletzt sportlich nicht so rund für den torgefährlichen Mittelfeldspieler lief - seiner Liebe zu den Lilien hat das keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: "In Deutschland werde ich für keinen anderen Verein mehr spielen. Ich habe meine Liebe hier gefunden", sagt er. Kürzlich hat der 31-Jährige seinen Vertrag um zwei Jahre bis 2023 verlängert. Einen Wechsel ins Ausland wollte er zwar nicht völlig ausschließen. Aber es könne auch gut sein, dass er seine Karriere in Darmstadt beende.

Stephan Köhnlein

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