Bundesliga

Keitel hat bei Streich "keinen Welpenschutz mehr"

SC-Trainer fordert Youngster auf, sich zu präsentieren

Keitel hat bei Streich "keinen Welpenschutz mehr"

Soll sich präsentieren: Yannik Keitel.

Soll sich präsentieren: Yannik Keitel. imago images

Schon vor dem Auswärtsspiel in Leipzig hatte Trainer Christian Streich angekündigt, dass es für Neuzugang Guus Til wohl weiterhin noch nicht reichen würde für einen erstmaligen Platz im Profikader - und so war es auch. Der Niederländer werde aber auf jeden Fall im Testspiel gegen Sandhausen zum Einsatz kommen, fügte Streich hinzu. Beim 2:1 gegen den Zweitligisten gehörte der 22-Jährige zur Startelf und spielte als hängende Spitze hinter Marvin Pieringer, mit dem er bereits bei seinen ersten beiden Einsätzen für den Sport-Club zusammen auf dem Platz war, in der Regionalliga. Die Torschützenliste der Regionalliga führt Pieringer mit zwölf Treffern an, und auch gegen Sandhausen hatte der Stürmer gute Chancen, die er aber nicht nutzen konnte.

Til, der verletzt von Spartak Moskau zum SC gewechselt war, hätte auch nochmal in der zweiten Mannschaft spielen sollen. Das war aber nicht mehr möglich, weil die vierte Liga im Südwesten im November pausiert. In der Woche vor dem Leipzig-Spiel habe es nur wenige Trainingseinheiten gegeben, berichtete Streich, und damit für Til auch "nicht viele Möglichkeiten sich zu zeigen". Die Länderspielpause kann er nun dafür nutzen.

Das sollte nach Ansicht des SC-Trainers auch Yannik Keitel tun, der in dieser Saison in der Bundesliga noch gar keinen Einsatz hatte und auch nur zweimal zum Kader gehörte. Nur im DFB-Pokalspiel bei Waldhof Mannheim gehörte er zur Startelf, wurde aber nach der ersten Halbzeit ausgewechselt und durch Carlo Boukhalfa ersetzt, der schon fünfmal zum Kader gehörte, aber noch keinen Einsatz hatte. Boukhalfa und auch Lino Tempelmann, der in Leipzig zum ersten Mal 90 Minuten spielte, hätten in der zweiten Mannschaft gute Leistungen gezeigt und deshalb die Nase vorn, erklärte Streich. Keitel hingegen habe "einen kleinen Durchhänger im Training" gehabt, "und es ist ganz eng zwischen den Jungs".

Im September wurde Keitel erstmals in die deutsche U 21 nominiert. In der vergangenen Saison hatte der 20-Jährige drei Bundesligaeinsätze, in Dortmund, bei Bayern München und gegen Schalke. "Er hat es ordentlich gemacht", sagte Streich, "er hat eine gute Entwicklung gemacht und viel Aufmerksamkeit bekommen." Dass es vielleicht etwas zu viel war, schwang in dieser Aussage mit, beziehungsweise in dem, was der SC-Coach noch als Mahnung hinterherschickte. "Er hat nicht mehr den Welpenschutz, er muss sich präsentieren und vorwärts denken", forderte Streich. Im Testspiel gegen Sandhausen gehörte Keitel zur Startelf, allerdings nicht im Mittelfeld, sondern als Innenverteidiger. Auf dieser Position hat er auch bei der U 23 des SC in der vergangenen Saison einige Spiele gemacht.

Daniela Frahm

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