Bundesliga

Keine strukturelle Verletzung bei Kölns Abwehrchef Chabot

Entwarnung beim Innenverteidiger nach MRT-Untersuchung

Keine strukturelle Verletzung bei Kölns Abwehrchef Chabot

IMAGO/Hartenfelser

"Jeff Chabot hat keine strukturelle Verletzung. Das ergab die MRT-Untersuchung heute. Der Innenverteidiger wird in dieser Woche kürzertreten und individuell trainieren."

Die Länderspielphase kommt den Kölnern entgegen, das nächste Spiel wird Chabot nicht verpassen. Der Abwehrspieler hat sich längst zur festen Größe bei den "Geißböcken" gemausert, zählt mittlerweile zu den besten Innenverteidigern der Liga. Nach drei Spielen weist er einen kicker-Notenschnitt von 2,50 auf, in Frankfurt (1:1) glänzte er als "Spieler des Spiels" mit der Note 1,50.

Dass aktuell ein Defensivspieler der auffälligste Kölner ist, hat in erster Linie damit zu tun, dass die Offensiven noch nicht so recht in die Saison gefunden haben. Dies hat - wie bei Steffen Tigges, Mark Uth, Linton Maina oder Davie Selke - Verletzungsgründe. Andere Leistungsträger wie Florian Kainz oder Dejan Ljubicic weisen eine Formdelle auf.

Der Spielaufbau schwächelt bei den Kölnern, die Probleme haben, hinter die Kette des Gegners zu kommen und ihr bewährtes Flankenspiel aufzuziehen. Weshalb es - so nebenbei - auch völlig egal ist, dass der FC keinen Stürmer verpflichtete. Denn egal, wer in Frankfurt gespielt hätte - er wäre ebenso wenig bedient worden wie Tigges. Der lief sich einen Wolf zwischen den Innenverteidigern, entwickelte allerdings keine nennenswerte Präsenz in der gefährlichen Zone. So blieb er praktisch ohne Bindung, was allerdings an diesem Tag auch jedem anderem Mittelstürmer gleichen Typs so widerfahren wäre.

FC hielt in Frankfurt lange bravourös dagegen

Was bleibt, ist das Nachdenken darüber, ob man einen Plan B für die Offensive entwickelt. Der muss nicht zwingend eine völlige Abkehr vom bewährten System bedeuten. Schon in Frankfurt versuchte es Trainer Steffen Baumgart mit zwei Achtern vor Eric Martel, stellte aber schon bald wieder um, weil der Druck der Eintracht zu groß wurde. Die Idee, mit den schnellen und trickreichen Kainz und Ljubicic in die Schnittstellen zu gelangen, war im Ansatz richtig. Dass es der Gegner an diesem Tag nicht zuließ, ist eine andere Geschichte.

Erwähnt werden muss auch, dass der FC nicht unterging, sondern im Gegenteil lange und bravourös dagegenhielt. Trotz des Punktgewinns gilt aber: Ein paar Nadelstiche mehr in der Offensive hätten gutgetan. Vielleicht sollte man gegen einen Gegner mit starkem Positionsspiel zehn Meter tiefer agieren und auf schnelle Umschaltaktionen setzen. Wenn auch nur für den Fall, dass der Zielspieler vorne einmal wieder ausfällt.

Frank Lußem

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