Bundesliga

Big Points für Augsburg in Mainz - Leverkusens Krise geht weiter

Lehrstunde für Schalke - Leipzig bleibt dran - Kruse-Comeback ohne Sieg

Big Points für Augsburg in Mainz - Leverkusens Krise geht weiter

Mainz verlor wegen des Blackouts von Keeper Zentner, Leverkusen und Bailey verloren gegen Freiburg.

Mainz verlor wegen des Blackouts von Keeper Zentner, Leverkusen und Bailey verloren gegen Freiburg. picture-alliance

Leverkusens Februar zum Vergessen - Freiburg bestraft Bayers Abwehrschwäche

Beim Bundesliga-Debüt von Torwart Grill im Kasten der Leverkusener hatte der Ex-Lauterer am Sonntagabend zunächst so gut wie nichts zu tun. Eine Parade im ersten Abschnitt stand zu Buche, als er gegen Demirovics harmlosen Kopfball zupackte. Im zweiten Durchgang hatte er dann das Duell gegen den Freiburger Stürmer verloren - aus dem Nichts kam die Streich-Elf zur Führung, weil die Defensive der Leverkusener doppelt pennte. Ähnliches lässt sich beim zweiten Freiburger Treffer sagen, den Höler besorgte. Danach konnte zwar Bailey zum 1:2 verkürzen, doch die klare Überlegenheit der Hausherren über die fast gesamten 90 Minuten wurde trotz Schlussspurt nicht belohnt. Leverkusen erlebte damit einen katastrophalen Februar: Der Monat begann mit dem Aus im DFB-Pokal bei Regionalligist Essen, ging weiter mit dem unnötigen Ausscheiden in der Europa League gegen Bern und fand mit der Pleite gegen Freiburg und damit weiterhin fünf Zähler Rückstand auf Platz vier seinen nächsten negativen Höhepunkt.

Hahn profitiert von Zentners Blackout

Der 1. FSV Mainz 05 hätte am Sonntagnachmittag gegen den FC Augsburg nach langer Zeit die Abstiegsplätze verlassen können, doch die Elf von Trainer Bo Svensson unterlag dem FCA mit 0:1 und bleibt Vorletzter. Matchwinner für die Herrlich-Elf war Hahn, der von einem Blackout des FSV-Keepers Zentner profitierte, als dieser nach einem Rückpass Niederlechner bediente, der auf Kollege Hahn nur noch querlegen musste. Nach dem Rückstand in der 25. Minute drängten die Mainzer auf den Ausgleich, doch die Defensive der Augsburger stand sattelfest und ließ bis auf Onisiwos Pfostenschuss in der Schlussphase fast nichts zu. Auf der anderen Seite hatten vor allem Niederlechner und Hahn die Chance, sogar noch nachzulegen. Durch den knappen Auswärtssieg kann sich der FCA aus der gefährdeten Zone befreien.

Union kann Kruses Comeback nicht krönen

Der Sonntagmittag begann mit der Partie zwischen dem 1. FC Union Berlin und 1899 Hoffenheim. Eine frohe Kunde gab es bei den Eisernen bereits vor Anpfiff, Angreifer Kruse feierte nach fast drei Monaten Zwangspause sein Comeback. Kruse war es auch, der in der 9. Minute seine Farben vom Punkt in Führung brachte. Doch Hoffenheim gelang noch vor der Pause durch ein Eigentor von Schlotterbeck der Ausgleich (29.). Nach der Pause passierte nicht mehr viel, da einem Treffer von Kaderabek die Anerkennung verweigert wurde (82.), blieb es auch bei Schlusspfiff beim 1:1.

Sörloth belohnt Leipzigs Aufholjagd nach Gladbachs 2:0-Führung

Im Topspiel am Samstagabend verloren die Gladbacher beim Tabellenzweiten RB Leipzig in der Nachspielzeit durch einen Treffer von Joker Sörloth mit 3:2. Die Leipziger waren in den ersten 45 Minuten klar spielbestimmend, dennoch lagen sie zur Pause mit 0:2 hinten. RB-Abwehrmann Upamecano schubste Embolo unnötig im Strafraum, und Gladbachs Hofmann verwandelte den Strafstoß mit viel Glück zur Führung. Und dann sprang Embolos Kopfball von Thurams Oberarm zum zweiten Borussen-Tor in die Maschen. Die Nagelsmann-Elf belagerte auch im zweiten Durchgang das Tor der Borussia, doch nun wurde sie effizienter: Nkunku nutzte den Raum und verkürzte, kurz danach schoss Poulsen flach zum Ausgleich ein. Und die Sachsen wollten natürlich mehr als nur einen Zähler und blieben auf dem Gaspedal, die Konteransätze der Fohlen verpufften reihenweise. In der Schlussphase agierten die Leipziger erst zu hektisch, doch in der letzten Minute der Nachspielzeit köpfte Joker Sörloth noch den verdienten Siegtreffer, den die Gladbacher heftigst diskutierten, weil der Norweger Gegenspieler Lazaro mit zwei Händen leicht wegschob. Der VAR griff nicht ein und Referee Gräfe ließ den Treffer gelten, so dass RB weiter zwei Zähler hinter den Bayern rangiert.

Stuttgart bestraft Schalke: Endo schnürt doppelten Doppelpack

Der VfB Stuttgart musste sich gegen den FC Schalke, bei dem im Vorfeld der Partie gehörig Unruhe aufkeimte, im ersten Abschnitt nur auf seine Standards verlassen, um den schwach verteidigenden Königsblauen drei Tore einzuschenken. Besonders leicht machte es die Gross-Elf dem Japaner Endo, der zweimal völlig frei stand. Kalajdzics Kopfball zum 3:0 in der 34. Minute war sehenswert, passte aber zur Schalker Abwehrschwäche. Immerhin setzte Kolasinac noch vor der Pause ein Lebenszeichen mit dem Treffer zum 3:1-Halbzeitstand. Ein Wink zur Aufholjagd? Nicht wirklich, auch wenn der Tabellenletzte aus Gelsenkirchen zunächst etwas stabiler stand und dann sogar die Elfmeterchance zum 2:3 bekam: Der lange suspendierte Bentaleb lief an und schob VfB-Keeper Kobel den Ball in die Arme. Zum Abschluss legte Endo noch doppelt auf, so dass die Schwaben zu einem 5:1-Kantersieg kamen.

Bayern fertigt Köln ab: Doppelpack für Lewandowski und Gnabry beim Müller-Comeback

Der FC Bayern hatte nach nur einem Zähler aus zwei Bundesliga-Partien (3:3 gegen Arminia, 1:2 in Frankfurt) mit dem klaren 4:1 bei Lazio in der Champions League schon angedeutet, dass die Zeit der Nachlässigkeiten vorbei ist. Mit klarem Fokus ging die Flick-Elf das Duell gegen den 1. FC Köln an und konnte durch Choupo-Motings Flugkopfball und Lewandowskis 27. Ligatreffer souverän auf 2:0 davonziehen. Nach dem Seitenwechsel deutete sich nicht wirklich an, dass die Gisdol-Elf die Partie nochmal spannend machen könnte, doch weil Boateng und Alaba sich einmal missverstanden, konnte Skhiri per Lupfer verkürzen. Der Rekordmeister ließ in der Folge ein wenig nach, der Geißbock-Klub Köln schnupperte minimal am Ausgleich, doch dann kam Müller nach seiner Quarantäne-Auszeit: Sekunden später legte er für Lewandowski zum 3:1 auf - die Messe für den FC war damit gelesen, zumal Drexler nach einem verunglückten Neuer-Solo in Frank-Mill-Manier den Ball an den Pfosten statt ins leere Tor schob. In der Schlussphase erhöhte Joker Gnabry per Doppelpack zum 5:1-Endstand.

BVB besiegt Arminia: Sancho legte auf und vollstreckt vom Punkt

Die Dortmunder wollten nach dem souveränen Derbysieg auf Schalke gegen Bielefeld unbedingt nachlegen, um im Rennen um die Champions-League-Plätze weiter im Geschäft zu bleiben. Bemerkenswert war, dass BVB-Coach Edin Terzic im Tor weiterhin Hitz vertraute, obwohl Bürki seine Verletzung auskuriert hatte. Die Schwarz-Gelben legten gegen die Ostwestfalen im Vollgas-Modus los, allein die Effizienz fehlte. Haaland ließ einiges liegen, Reus hämmerte den Ball an die Latte, auf der Gegenseite versiebte Cordova kläglich. In Hälfte zwei erlöste dann Dahoud schnell die Dortmunder, nach schönem Sancho-Dribbling schoss er flach ein. Kurz danach holte Reus einen Elfmeter raus, den Sancho eiskalt verwandelte - es sollte die Vorentscheidung sein, Reinier sorgte für den 3:0-Endstand.

Hertha verliert dramatisch: Klünters Eigentor lässt Wolfsburg jubeln

Der VfL Wolfsburg darf weiter von der Champions League träumen und hat das unter anderem dem Herthaner Klünter zu verdanken, der eine Baku-Flanke ins eigene Tor lenkte. Die Berliner waren vor allem im zweiten Durchgang mehrfach dem Ausgleich nahe, doch zunächst wurde der Dardai-Elf nachvollziehbar ein Elfmeter wieder weggenommen, als Cordoba schon zum Ausführen anstand. Danach traf Piatek noch den Pfosten und verpasste so den möglichen Ausgleich. Auf der Gegenseite zeigte es dagegen Abwehrmann Lacroix, wie es geht: Der Franzose köpfte wuchtig zum 2:0 ein.

Sargent beendet Frankfurts Höhenflug

Werder Bremen hat auf die Hoffenheim-Abreibung eine klare Reaktion gezeigt und die Serie der Frankfurter trotz frühem Rückstand eindrucksvoll beendet. Die Kohfeldt-Elf siegte dank Sargent 2:1 und fügt der Eintracht damit die erste Liga-Niederlage seit dem 11. Dezember zu. Dabei ging es für die Hessen wie gemalt los - der zurückgekehrte Torjäger Silva netzte früh ein, doch nach 20 Minuten ließ die Hütter-Elf merklich nach. Die Bremer wurden mutiger, Rashica und Sargent machten betrieb in der Offensive, allerdings fielen die Treffer erst nach dem Seitenwechsel. Gebre Selassie glich direkt nach Wiederanpfiff aus, Sargent machte nach perfektem Eggestein-Zuspiel den 2:1-Siegtreffer. Frankfurt bleibt durch die Niederlage unabhängig von den anderen Partien Tabellenvierter, der SV Werder rutscht ins etwas gesicherte Mittelfeld hoch.

bst

Spieltagsbilder 23. Spieltag 2020/21