Bundesliga

Kehl Richtung Bayern: "Das Ding ist noch nicht erledigt"

Sportdirektor Kehl kritisiert und stellt sich vor die Mannschaft

Kehl Richtung Bayern: "Das Ding ist noch nicht erledigt"

War mit der Dortmunder Leistung in München nicht zufrieden: BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl.

War mit der Dortmunder Leistung in München nicht zufrieden: BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. IMAGO/Ulrich Wagner

"Die ersten 15 Minuten waren sehr, sehr ordentlich." Mit diesen Worten leitete Sebastian Kehl am Samstagabend seine Analyse des abermaligen Dortmunder Scheiterns in der Münchner Allianz-Arena - dieses Mal ein 2:4 - in der Mixed Zone ein.

Schnell kam der BVB-Sportdirektor dann aber auch auf das Entscheidende zu sprechen, auf die vielen Fehler im Spiel der Schwarz-Gelben. Denn in der Tat hatte sich nicht nur Keeper Gregor Kobel einen dicken Fauxpas erlaubt, auch der Rest der Mannschaft war speziell nach dem frühen 0:1 oft ungenau unterwegs oder nicht an den Gegenspielern dran.

"Wir haben Fehler gemacht, die innerhalb von 23 Minuten zu drei Gegentoren geführt haben. Da war alles im Grunde auch schon wieder gelaufen", gab Kehl zu, der wie auch Kapitän Marco Reus konsterniert über das frühe 0:3 war. Was der 43-jährige Ex-Profi damit genau meinte: "Kompaktheit" und "mannschaftliche Disziplin" vermisste er. Viele zuletzt starke Spieler seien zudem nicht da gewesen, "wo sie sein können und sein müssen, um in München bestehen zu können. Wir haben nicht die Ordnung gehalten."

"Die Meisterschaft ist heute nicht entschieden worden"

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Deswegen galt: "Das Gute der letzten Wochen ist mit dem 0:1, 0:2 und 0:3 Stück für Stück verloren gegangen. Wir haben zum Beispiel auch darauf hingewiesen, dass Thomas Müller immer am zweiten Pfosten lauert, sich da oft befindet." Das habe man der Mannschaft im Vorfeld auch gezeigt. Dennoch fiel das 0:2 auf diese Weise, und das ärgerte Kehl.

"Das ist ein bitterer Tag für uns, der tut weh. Wir sind enttäuscht, keine Frage. Wir hatten heute eine große Möglichkeit, mit drei Punkten einen großen Schritt nach vorn zu machen. Das schüttelt man nicht so leicht ab", sagte der Sportdirektor.

Und doch steckte Kehl den Kopf nicht in den Sand: "Das ist am Ende nur eine kleine Tendenz, in welche Richtung es (in diesem Jahr in der Bundesliga; Anm. d. Red.) gehen kann. Die Meisterschaft ist heute nicht entschieden worden. Wir wissen, dass wir heute kein gutes Spiel gemacht haben, viele Fehler gemacht haben und dafür bestraft wurden. Aber wir sind Borussia Dortmund, wir sind Borussen, wir stehen wieder auf. Das Ding ist noch nicht erledigt." Es komme nun einfach darauf an, "dass wir uns relativ schnell berappeln".

"Das lassen wir uns jetzt nicht kaputtmachen"

Schließlich stehen direkt wichtige Aufgaben bevor - das Gastspiel im DFB-Pokal-Viertelfinale bei RB Leipzig am Mittwoch (20.45 Uhr) sowie das Bundesliga-Topspiel gegen Union Berlin am Samstag (15.30 Uhr, beide LIVE! bei kicker). "Das, für das wir in den letzten Wochen zu Recht gelobt worden sind, hat heute in Phasen gefehlt", so Kehl. "Deswegen werden wir dafür heute auch zu Recht kritisiert für dieses Spiel. Ich möchte dennoch betonen, dass das das erste verlorene Spiel im Jahr 2023 ist."

Und auch einer neuen Mentalitätsdiskussion, die es in der jüngeren Vergangenheit so oft gegeben hatte, verweigert sich Kehl: "Das fangen wir nach diesem Spiel nicht an. Die ist nicht angebracht. Die Mannschaft hat in den letzten Wochen wirklich sehr, sehr gute Leistungen gezeigt, hat sich rausgekämpft, sich weiterentwickelt. Das lassen wir uns jetzt nicht kaputtmachen."

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