KSC-Coach Edmund Becker stellte im Vergleich zum 1:3 in Fürth auf einer Positionen um: Federico rückte in die Offensive, Männer musste weichen. Dynamo-Trainer Christoph Franke nahm nach der 1:4-Heimschlappe gegen Aue drei Akteure aus der Startelf: Oppitz musste verletzt passen, Wawryczek und Ludwig wurden nach ihren schwachen Vorstellungen im Sachsenduell nicht berücksichtigt. Neu im Team: Der junge Lerchl sowie Heiße in der Defensive, Oswald kam im Mittelfeld zum Zug. Eine kuriose taktische Variante hatte Franke in Karlsruhe noch parat: "Oldie" Brinkmann spielte einen klassischen Libero im Dresdner Team.
Die häufig zitierte Phase des Abtastens fiel im Wildpark aus, nach zehn Minuten waren bereits zwei Treffer gefallen. Ausgangspunkt bei beiden Toren: ein Eckball. Nach einem Dynamo-Versuch von Oswald köpfte der lange Kennedy wuchtig auf den KSC-Kasten, Fröhlich bekam den Fuß noch ans Leder und sorgte für die Blitzführung der zuletzt in sieben Spielen sieglosen Sachsen. Der KSC ließ sich nicht lange bitten. Masmanidis brachte den Eckball in der neunten Minute von rechts nach innen, Eggimann verlängert auf Federico, der in Abstaubermanier sein fünftes Saisontor erzielte. Der Ex-Kölner trat auch in den Folgeminuten auffällig in Erscheinung, während sein Team die Partie zusehends dominierte. Nach einer Viertelstunde klatschte ein fulminanter Volleyschuss Federicos an den rechten Außenpfosten des Dresdner Gehäuses. Auch Masmanidis sorgte aus der Distanz für Gefahr (21.). Die Schwarz-Gelben stabilisierten sich allmählich wieder und ließen bis zur Pause nur noch selten KSC-Chancen zu.
Abschnitt zwei begann mit zwei Hochkarätern für die Badener. Federico ließ jedoch beide Möglichkeiten binnen 120 Sekunden ungenutzt. Einmal parierte Kresic reaktionsschnell, beim nächsten Versuch kullerte der Drehschuss des KSC-Stürmers aus acht Metern knapp links vorbei (50.). Dresden befreite sich zwischenzeitlich aus der anfänglichen Umklammerung, hatte jedoch Riesenglück, dass Kresic nach 67 Minuten einen scharfen Kopfball von Eggimann mit einem tollen Reflex zur Ecke abwehrte. Drei Minuten später ging der Favorit dann hochverdient in Führung. Ausgangspunkt auf dem linken Flügel war Federico, der mit einem gescheiten Pass von der Grundlinie in den Rücken der Abwehr seinen Kapitän Schwarz in Szene setzte. Der vollendete volley platziert ins rechte untere Eck zum 2:1. Dresden fehlten danach die spielerischen Mittel, um die Partie noch einmal drehen zu können. In der Nachspielzeit hatte bezeichnenderweise noch der aufgerückte Keeper Kresic per Kopf nach einer Ecke die beste Chance zum Ausgleich (90.+1).
Der Karlsruher SC hat die kleine Schwächephase mit der Niederlage in Fürth und dem Pokalaus in Offenbach gut überstanden. Die Becker-Elf gewann ihr Heimspiel gegen Dynamo Dresden, das seit acht Spielen auf einen Sieg wartet, hochverdient mit 2:1. Während die Badener wieder zum engen Kreis der Aufstiegsanwärter zählen, könnten die Tage von Christoph Franke als Coach bei den Elbstädtern gezählt sein.