Bundesliga

1. FC Heidenheim: Torschütze Beck feiert doppelte Premiere

Schmidts Wechselplan greift

"Kann es gar nicht beschreiben": Heidenheims Beck feiert doppelte Premiere

adrian Beck feierte eine doppelte Premiere

adrian Beck feierte eine doppelte Premiere IMAGO/Brauer

Unter dem neuen Trainer Timo Schultz übte sich der 1. FC Köln am Samstagnachmittag zunächst in Zurückhaltung und überließ dem 1. FC Heidenheim den Ball. Eine Situation, mit der Frank Schmidts Team nichts anzufangen wusste. "Wir waren überhaupt nicht gut im Spiel. Köln hat sich zurückgezogen und wir haben den Ball nur quergespielt. Uns hat die Bewegung in der Offensive gefehlt, wir haben keine Bälle festmachen können und dann kam noch ein Rückstand", fasste der Trainer bei "Sky" eine durchwachsene erste Halbzeit seiner Mannschaft zusammen.

Es musste sich also etwas ändern, wollte der Aufsteiger noch etwas Zählbares aus dem Rheinland mitnehmen. "Es war klar, dass wir nicht darauf warten, dass es sich in der zweiten Halbzeit irgendwie verändert", erkannte Schmidt und entschied sich deshalb zu zwei personellen Veränderungen in der Pause. "Wir haben mit den Wechseln andere Spielertypen gebracht, haben Eren Dinkci in die Spitze gestellt, um Tiefe zu haben gegen beide Innenverteidiger, die Gelb vorbelastet sind. Und mit Adrian Beck (..) einen Spielertyp, der die Bälle gut festmachen kann."

Becks Debüttreffer ist Heidenheims erstes Joker-Tor

Beck machte nicht nur die Bälle fest, sondern erzielte per sehenswerter Volley-Abnahme den Ausgleich, der letztlich zum 1:1-Endstand genügen sollte. Eine doppelte Premiere, schließlich war es nicht nur Heidenheims erstes Joker-Tor in der Bundesliga, sondern auch das erste des 26-Jährigen im Oberhaus. Eine Premiere, die sich der Offensivmann vor wenigen Jahren nicht hätte ausmalen können. 

Noch vor zweieinhalb Jahren spielte Beck mit dem SSV Ulm 1846 Fußball in der viertklassigen Regionalliga Südwest, wo er sich mit elf Toren für ein Engagement am Schlossberg empfahl. Dass es nun so schnell bis in die Bundesliga ging, kann Beck "gar nicht beschreiben. Das ging jetzt alles so rasant, so schnell. Man träumt als kleiner Junge davon, in der Bundesliga zu spielen. Dass man dann noch ein Tor erzielt, ist nochmal was Besonderes - darauf bin ich sehr stolz."

"Beidfüßiger" Beck trifft mit dem Schwachen

Dabei war die abgefälschte Ecke von Jan-Niklas Beste nicht einfach zu verarbeiten, doch Beck nahm den Ball perfekt aus der Luft, drehte sich und traf per sattem Linksschuss ins Glück. "Normalerweise ist mein Linker nicht der stärkste, aber den hab ich perfekt getroffen mit dem Spann. Umso toller, dass es auch mit dem schwachen Fuß geklappt hat", freute sich der Torschütze, für den auch Schmidt ein Sonderlob übrig hatte - wenngleich sich die beiden in einem Punkt nicht einig sind: "Adrian hat eine super Technik, ist sehr eng am Ball und auch beidfüßig. Normalerweise ist er keiner, der mit Dropkick-Spann abzieht, aber hier hat er es genau richtig gemacht. Sind wir froh, dass wir Adrian haben, weil er technisch einfach herausragend ist."

Ob schwacher Fuß oder nicht - am Ende zählt für Heidenheim nur der Punkt, dank dem man weiterhin einen komfortablen Abstand von zehn Punkten auf die Abstiegsränge hält. Nun warten auf den Neunten mit den Partien gegen den VfL Wolfsburg (20.1., 15.30 Uhr) und bei der TSG Hoffenheim (27.1., 15.30 Uhr) allerdings Duelle mit der direkten Konkurrenz im Mittelfeld der Bundesliga.

kmx

Bilder zur Partie 1. FC Köln gegen 1. FC Heidenheim