Kanadas Trainerin Bev Priestman nahm nach dem verpatzten Auftakt gegen Nigeria (0:0) zwei Änderungen an ihrem Aufgebot vor. Rekordspielerin und -torschützin Sinclair saß zu Beginn überraschend nur auf der Bank. Für sie rückte aber in Fleming eine wichtige Spielerin in die Startelf, die in der ersten Partie aufgrund einer Verletzung noch gefehlt hatte. Zudem begann Viens anstelle von Rose auf dem rechten Flügel.
WM-Debütant Irland verlor sein Auftaktmatch gegen Gastgeber Australien (0:1) und wollte gegen die Kanadierinnen erstmals punkten. Dafür setzte Trainerin Vera Pauw ebenfalls auf zwei Neue in ihrer Startformation: Payne und Sheva, die in der Partie gegen Australien den spielentscheidenden Elfmeter verursacht hatte, wurden durch O'Gorman und Lucy Quinn ersetzt.
McCabes Zauberfuß bringt Irland in Führung
Die Irinnen legten zur großen Freude der vielen irischen Fans im HBF Park im australischen Perth offensiv los - und gingen mit der ersten richtig guten Gelegenheit gleich mal in Führung. Kapitänin McCabe drehte einen Eckball von der rechten Seite direkt auf das Tor, der Ball wurde lang und länger und schlug letztlich, den Pfosten noch touchierend, ins linke Toreck ein. Sheridan hatte sich verschätzt und kam beim Übergreifen nur noch minimal an das Leder (4.).
Während die Irinnen danach weiter ordentlich Dampf machten und durch Farrelly (10.) und erneut McCabe (20.) zu weiteren Abschlüssen kamen, zeigte sich Kanada von diesem Traumtor sichtlich beeindruckt und tat sich extrem schwer, in die Partie zu finden. Es dauerte bis zur 23. Minute, ehe die Kanadierinnen einen ersten Torschuss verzeichneten: Nach einem Fehler im irischen Aufbauspiel war es am Ende Huitema, die Brosnan erstmals prüfte.
Kanada kommt durch Irlands Mithilfe zum Ausgleich
Abgesehen von einer großen Chance auf den Ausgleich für Gilles (30.) blieb Kanada blass, zu selten führten die knapp 60 Prozent Ballbesitz bis ins letzte Drittel. Das Team wirkte ideenlos und baute zudem immer wieder Ungenauigkeiten in ihr Spiel ein, die die konzentriert verteidigenden Irinnen in Person von O'Sullivan (37.) und Carusa (41.) in Abschlüsse verwandelten.
Obwohl es mehr nach dem 2:0 für Irland als dem 1:1 für die Kanadierinnen roch, fiel kurz vor der Pause doch noch der Ausgleichstreffer. Grossos Hereingabe von der linken Seite wurde immer länger und am Ende von Connolly, die noch minimalst, aber wohl entscheidend am Ball war, unglücklich ins eigene Netz gelenkt (45.+5). Ein Treffer mitten ins Herz der so couragiert spielenden Irinnen.
2. Spieltag, Gruppe B
Das Comeback gelingt
Kanada, bei denen ab Beginn des zweiten Durchgangs neben Zadorsky und Schmidt auch Sinclair mitwirkte, gab dieser glückliche Ausgleich dagegen reichlich Aufwind. Der Olympiasieger von 2021 kam zunächst durch Huitemas Schlenzer (50.) zu einer guten Möglichkeit und ging wenige Minuten später in Führung: Nach einem zielgenauen Schnittstellenpass von Schmidt behauptete sich Leon im Strafraum und überwand Brosnan (53.).
Von der Führung beflügelt spielten sich die Kanadierinnen danach immer wieder Chancen raus, Sinclair (63., 67.), Huitema (68.) und Lacasse (71.) fehlte in ihren Abschlüssen allerdings die Präzision. In der Schlussviertelstunde drängte dann aber noch einmal Irland auf den Ausgleich. McCabe sorgte immer wieder für Gefahr, konnte das Leder bei ihren Abschlüssen (79., 82.) aber nicht im Tor unterbringen. Auf der anderen Seite vergab Huitema (87., 88.) die endgültige Entscheidung.
Am letzten Spieltag in der Gruppe B wird Kanada am Montagmittag (12 Uhr) von Gastgeber Australien gefordert. Parallel spielt Irland gegen Nigeria.