Bundesliga

Kahn: "Dieses Financial Fairplay ist offensichtlich ein stumpfes Schwert"

Bayerns Vorstandschef will sich für Sanktionen einsetzen

Kahn: "Dieses Financial Fairplay ist offensichtlich ein stumpfes Schwert"

"Wir haben es geschafft, profitabel zu bleiben." Oliver Kahn.

"Wir haben es geschafft, profitabel zu bleiben." Oliver Kahn. IMAGO/ActionPictures

Eine halbe Stunde lang redete Oliver Kahn am Samstagabend auf der Jahreshauptversammlung in seiner Rolle als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern und übertraf damit sogar Präsident Herbert Hainer um zwei Minuten.

Auch er, der als Spieler sämtliche Titel mit den Bayern abräumte, hob trotz der schwachen Rückrunde immerhin den zehnten Meistertitel in Folge hervor, dankte ehemaligen Spielern und lobte das positive Finanzergebnis des vergangenen Geschäftsjahres. "Wir haben es geschafft, profitabel zu bleiben. Also einen Gewinn zu machen."

Kahn: "Verluste bei den Top-Klubs"

Und dann zielte er, so wie es auch Hainer vor ihm getan hatte und sein Stellvertreter Jan-Christian Dreesen später tun sollte, auf die weniger profitable Konkurrenz. Kahn beschränkte sich im Gegensatz zu Hainer, der Borussia Dortmund eine Spitze verpasste, allerdings aufs Ausland. "Wenn ich mir die europäische Klub-Landschaft so anschaue, dann sehe ich gewaltige - die Betonung liegt auf gewaltige - Verluste bei den Top-Klubs."

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Von 100 bis zu 250 Millionen Euro Verlust sprach Kahn etwa bei Juventus Turin, Manchester United oder Paris Saint-Germain. "Da frage ich mich manchmal: Wie geht das eigentlich? Dieses Financial Fairplay ist ganz offensichtlich ein stumpfes Schwert." Dreesen erwähnte wenig später explizit den FC Barcelona nicht, quasi um zu sagen: Die machen ja sowieso, was sie wollen!

Es waren interessante Aussagen von den Vereinsoberen, die in Person von Kahn im Sommer noch Trainer Julian Nagelsmann für dessen Spitze in Richtung Barcelona gezügelt hatten.

Kahn fordert konsequente Sanktionen

Kahns Intention war klar, er will, dass die internationale Konkurrenz für deren vermeintliche Verstöße gegen das FFP Konsequenzen trägt. "Wir brauchen kein stumpfes Schwert, sondern ein sehr, sehr scharfes, damit es endlich konsequente Sanktionen gibt. Und deshalb müssen die neuen 'Financial Sustainability Regulations', die ja der Nachfolger von Financial Fairplay sind und nun stufenweise eingeführt werden, endlich dieses scharfe Schwert sein. Und dafür werde ich mich als Vice Chairman bei der ECA einsetzen."

Mario Krischel