Bundesliga

Kaderabek droht das Saison-Aus

Nächster Rückschlag für Hoffenheim

Kaderabek droht das Saison-Aus

Sein Ausfall stellt Hoffenheim vor Probleme: Pavel Kaderabek.

Sein Ausfall stellt Hoffenheim vor Probleme: Pavel Kaderabek. IMAGO/Eibner

Die Körpersprache ließ schon nichts Gutes erahnen, doch immerhin blieb noch ein Rest Hoffnung für die TSG, dass es sich bei Pavel Kaderabeks Oberschenkelproblematik nur um eine Verhärtung handeln könnte.

Diese Hoffnung hat sich zerschlagen. Eingehende Untersuchungen haben offenkundig einen strukturellen Schaden ausfindig gemacht, dementsprechend verkündete der Verein am Dienstag kurz und knapp, der Tscheche werde bis auf Weiteres ausfallen. Bei der 0:1-Niederlage in Leipzig hatte sich Kaderabek ohne gegnerische Einwirkung an die Rückseite des linken Oberschenkels gefasst und musste ausgewechselt werden. Eine Verletzung dieser Größenordnung nur vier Wochen vor dem Saisonende bedeutet deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit zugleich das Saison-Aus für den 31-Jährigen.

Spielbericht

Auch der vormals robuste und widerstandsfähige Dauerläufer auf der rechten Außenbahn ist eben in die Jahre gekommen. Immer wieder hatten muskuläre Blessuren den früheren Nationalspieler seines Landes ausgebremst, nun fehlt Kaderabek in der wichtigsten Phase der Saison. Und gerade der Routinier hatte in der jüngsten Erfolgsphase mit zehn Punkten aus vier Partien einen großen Anteil am zwischenzeitlichen Aufschwung, weil der topfitte Kaderabek nach wie vor ein wesentlicher Faktor ist im Spiel der Hoffenheimer. Die müssen deshalb nun den nächsten Rückschlag hinnehmen im Kampf um den Klassenerhalt. Denn der spitzt sich für die Kraichgauer immer mehr zu, tabellarisch wie personell.

Kein adäquater Ersatz im Kader

Mit dem am Samstag eingewechselten Robert Skov gibt es zwar einen Ersatz, aber der Däne ist von Haus aus ein eher offensiverer Spieler und kann als Linksfüßer nur bedingt so wirkungsvoll flanken wie Kaderabek. Skov hatte sich in der "Joker"-Rolle dann auch eher auf der linken Außenbahn wohlgefühlt und verdient gemacht. Einen wirklich adäquaten Ersatz gibt der aktuelle Kader auch nicht her. Immer wieder mal in der Vergangenheit war etwa Innenverteidiger Kevin Akpoguma auf die rechte Flanke versetzt worden, aber erstens ist das eine Weile her, zweitens fehlt auch der am Samstag gegen Eintracht Frankfurt gelbgesperrt.

Als offensive Variante wurde des Öfteren auch Ihlas Bebou auf dieser Position gesichtet, wirklich überzeugen konnte der Stürmer als Schienenspieler aber selten. Und schließlich hatte sich auch schon Sebastian Rudy rechts versuchen dürfen, eine Variante, die der Sechser seinerzeit bereits aus der Nationalmannschaft kannte und durchaus ordentlich mit Leben füllte. Neulich erst hatte Trainer Pellegrino Matarazzo Rudys Aufnahme in den Spieltagskader auch damit begründet, damit eine Alternative für Kaderabek auf der Bank zu haben. Allerdings taugt Rudy dazu eher in einer Mannschaft mit überwiegend Ballbesitz und müsste defensiv erheblich abgesichert werden.

Rein theoretisch brächte in Sachen Laufstärke und Athletik auch Grischa Prömel die Voraussetzungen mit, doch der ist erstens noch in der Aufbauphase und zweitens in der Zentrale fest verankert. Wie auch immer: Kaderabeks Ausfall bleibt ein Handicap für die Hoffenheimer im Abstiegskampf.

Michael Pfeifer