Juventus-Trainer Massimiliano Allegri, der mit seiner Mannschaft am Sonntag nach einem 2:0-Sieg bei Atalanta Bergamo den zweiten Platz in der Serie A übernahm, brachte im Bergleich zum Wochenende vier Neue: Kapitän Bonucci, Miretti, Kostic und Vlahovic rotierten positionsgetreu für Rugani, Fagioli, Iling-Junior und Milik (alle Bank) in die Anfangsformation. Nach dem knappen Weiterkommen gegen Sporting Lissabon in der vorherigen Runde hatte Juve auch gegen den FC Sevilla zunächst viel Mühe.
Die Andalusier gewannen indes am vergangenen Donnerstag spät mit 3:2 gegen Espanyol Barcelona, Trainer José Mendilibar veränderte sein erste Elf im Vergleich dazu auf sechs Positionen: Im Tor begann Bono anstelle von Dmitrovic (Bank), weiter ersetzten Badé und Acuna in der Defensive Rekik sowie Alex Telles (beide Bank). Zudem begannen Fernando, Ocampos und En-Nesyri anstelle von Gueye, Suso (beide nicht im Kader) und Rafa Mir (Bank). Mit dem Selbstvertrauen des deutlichen 3:0-Sieges über Manchester United im Viertelfinale erwischten die Gäste den besseren Start und ließen die Bianconeri zunächst kaum zur Entfaltung kommen.
Vlahovic scheitert an Bono - En-Nesyri trifft gegen die Laufrichtung von Szczesny
Den ersten Abschluss der Partie verzeichneten aber die Gastgeber - der flache Linksschuss von Kostic verfehlte das Tor von Bono um etwa einen Meter (13.). Ocampos scheiterte auf der Gegenseite ebenfalls zweimal per Kopf an Szczesny (15., 17.). Mitte der ersten Hälfte hatte Juve dann seine beste Phase, Bono rettete den Gästen jedoch mit einem starken Reflex gegen Vlahovic nach einem Kostic-Querpass das 0:0 (20.).
Abgesehen davon ließen die Andalusier wenig zu. Ocampos ließ nach Kopfball-Verlängerung von En-Nesyri die Führung zwar zunächst noch liegen (25.), nur eine Minute später nutzten die Gäste dann aber die ihnen gebotenen Räume - in umgekehrter Reihenfolge: Ocampos fand mit seiner Hereingabe von der rechten Seite im Zentrum En-Nesyri, der die Kugel gegen die Laufrichtung von Szczesny im rechten unteren Eck platzierte - die verdiente Führung (26.).
Europa League, Halbfinal-Hinspiele
Auch in Rückstand hatte Juventus weiter kaum Zugriff - Sevilla war dem zweiten Treffer näher: Rakitic (40.) und En-Nesyri (45.+3) zielten aus der zweiten Reihe jedoch etwas zu ungenau, sodass Sevilla mit dem knappen, aber verdienten 1:0-Vorsprung in die Pause ging.
Nachdem Seitenwechsel waren die Bianconeri um eine Reaktion bemüht. Die zur Halbzeit eingewechselten Chiesa (53.) und Iling-Junior (57., 64.) sorgten im und um den Sevilla-Strafraum für Belebung im Offensivspiel der Hausherren, Großchancen ließen die Andalusier aber zunächst nicht zu.
Der letzte Eckball des Spiels rettet den Bianconeri das Unentschieden
Sevilla überließ den Hausherren meist den Ball und lauerte auf Konter, in Strafraumnähe offenbarte die Defensive der Gäste zudem keine Lücken. Turin agierte meist ideenlos, das Spiel wurde in der Schlussphase zerfahrener, während ein hoher Ball nach dem anderen in den Strafraum der Andalusier flog.
Die Flanken stellten Sevilla nicht vor Probleme - abgesehen von der letzten: Nach einer Chiesa-Ecke von der linken Seite gelangte Danilos Kopfball am Fünfer zu Pogba, der den Ball im Fallen per Kopf an den linken Pfosten ablegte, wo der eingwechselte Gatti heransprang und die Kugel aus kurzer Distanz per Kopf zum vielumjubelten und zugleich glücklichen Ausgleich über die Linie drückte (90.+7).
Juventus verbesserte die eigene Ausgangsposition mit dem Last-Minute-Ausgleich erheblich, am Sonntag (20.45 Uhr) sind die Bianconeri nun erst einmal in der heimischen Liga gegen die US Cremonese gefordert. Kurz zuvor ist Sevilla zu Gast bei Real Valladolid. Am Donnerstag (21 Uhr) kommt es im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan zum Rückspiel.