Sevilla-Trainer José Mendilibar stellte gegenüber dem 2:0 in Valencia auf gleich fünf Positionen um, Europapokal-Keeper Bono, Marcao, Acuna, Rakitic und Lamela rückten für Dmitrovic, Rekik, Jordan, Bryan und Suso in die Mannschaft.
ManUnited, das im Hinspiel lange 2:0 geführte hatte und durch zwei späte Eigentore noch ein 2:2 kassierte, brachte im Vergleich zum 2:0 in Nottingham vom Wochenende nur eine frische Kraft - und das notgedrungen: Bruno Fernandes fehlte mit einer Gelb-Sperre, Sabitzer rückte dafür ins Team.
Maguire patzt: Führung Sevilla
Ohnehin war die Not bei den Red Devils recht groß, in Varane und Martinez fehlten die beiden etatmäßigen Innenverteidiger, dafür spielten Lindelöf und Kapitän Maguire. Und Letzterer sorgte früh wieder einmal für negative Schlagzeilen: Maguire, der im Hinspiel ein Eigentor erzielt hatte, wurde vor dem Strafraum von de Gea angespielt und war gegen pressende Andalusier überfordert, En-Nesyri bedankte sich und erzielte die Führung (8.).
Europa League - Viertelfinale
Der Treffer schockte die Engländer, die im ersten Durchgang nicht mehr als ein Schüsschen Wan-Bissakas zustande brachten (23.), da Sevilla gegen Antony, Martial und Sancho aggressiv verteidigte und vorne selbst für Akzente sorgte.
So erzielte der auffällige Ocampos vermeintlich sogar das 2:0 (40.), doch Vorlagengeber Acuna hatte zuvor im Abseits gestanden. So ging es mit einer knappen Führung für die Spanier in die Kabinen.
Rashford soll neuen Schwung bringen - Badé erhöht
Aus dieser kam ManUnited mit Rückkehrer Rashford - wurde aber erstmal kalt erwischt. Badé köpfte eine Ecke in hohem Bogen an die Unterkante der Latte und ins Tor (47.).
Danach wäre der Deckel beinahe schon drauf gewesen, doch ManUnited konnte die Kugel nach einem ordentlichen Tohuwabohu im eigenen Fünfmeterraum noch klären (52.).
Das alles reichte nicht als Weckruf, der Auftritt der Engländer war weiterhin nach vorne pomadig, Antony kam kaum durch und lediglich der eingewechselte Weghorst sorgte für ein klein wenig neuen Schwung. Insgesamt blieben die Andalusier aber das bessere Team, das ManUnited erfolgreich und ohne allzu großen Aufwand vom Tor weghielt - und vorne weiter von Patzern der Gäste profitierten: de Gea scheiterte bei einer Ballannahme und legte En-Nesyri so seinen zweiten Treffer auf (81.), der letztlich alles klar machte.
Damit steht Sevilla zum fünften Mal, seitdem der Wettbewerb in Europa League umbenannt wurde, im Halbfinale - 2014, 2015, 2016 und 2020, holten die Andalusier dann auch den Titel. Im Halbfinale treffen die Spanier auf Juventus Turin.
Beide Mannschaften sind am Sonntag wieder im Einsatz: Sevilla empfängt in La Liga Villarreal (21 Uhr), ManUnited trifft ab 17.30 Uhr in Wembley auf Brighton - dabei steht das FA-Cup-Finale auf dem Spiel.