Nach dem 2:0-Sieg über Everton hatte United-Coach Erik ten Hag in seinem 50. Spiel für die Red Devils den Ausfall von Topstürmer Rashford zu beklagen. Für das Eigengewächs begann Martial. Außerdem wichen Maguire und McTominay für Varane und Casemiro.
Der FC Sevilla gab am Wochenende gegen Celta Vigo eine 2:0-Führung nach früher Unterzahl spät aus der Hand und spielte 2:2. Ein Umstand, den Coach José Mendilibar mit sportlichen sieben Umstellungen quittierte. Lediglich Acuna, Gudelj, Fernando und Lamela erhielten erneut das Vertrauen ihres Trainers, der anschließend nicht erfreut gewesen sein dürfte, was er sah.
Blitzstart missglückt - Sabitzer netzt doppelt
Im Old Trafford brandete bereits nach gut 30 Sekunden der erste Torjubel auf. Sancho hatte vollstreckt, aber klar im Abseits gestanden. Die Red Devils starteten druckvoll, eine knappe Viertelstunde sollte es dauern, bis Antony Bono erstmals prüfte (13.). Nur eine Zeigerumdrehung später war der Keeper des Europa-League-Rekordsiegers dann überwunden: Martial und Bruno Fernandes leiteten schön ein, Sabitzer vollendete (14.).
Der eigentlich nicht unbedingt für seine Goalgetter-Qualitäten bekannte Österreicher schien daraufhin Gefallen an der Offensive gefunden zu haben und tauchte immer wieder im und um den Sechzehner Sevillas auf.
So auch in der 21. Minute, als Martial erneut stark aufzog und wunderbar auf die Bayern-Leihgabe durchsteckte, die in bester Mittelstürmer-Manier zum 2:0 einschob - dem beinah noch das dritte Tor folgte, als Bono gegen Bruno Fernandes parierte (32.). Die Spanier kamen indes kaum auf. Erst mit dem Halbzeitpfiff wurde es brenzlig, Nianzou prüfte de Gea, nach dessen Parade Casemiro das Leder vor der Linie aus der Gefahrenzone köpfte und den 2:0-Halbzeitstand besiegelte (45.+3).
EL-Viertelfinale, hinspiele
Später Wahnsinn spielt Sevilla in die Karten
Im zweiten Durchgang dauerte es zunächst etwas, bis die Partie ins Rollen kam. United wartete ab, Sevilla war bemüht, aber harmlos. Nach gut einer Stunde war es ein Konter der Hausherren, nach dem Antony sehenswert abschloss und unglücklich am Aluminium scheiterte (61.). Wenig später zeigte der Brasilianer dann seine Schattenseite, als er gegen Acuna erst eine Ballannahme verzockte, nach dem folgenden Zweikampf halb nachtrat und sich die Gelbe Karte abholte (65.).
Gefühlt schon entschieden, überschlug sich die Partie dann in den Schlussminuten nochmal: Erst wurde Malacia geblockt (82.), ehe er eine Flanke auf Jesus Navas passieren ließ und dessen Hereingabe ins eigene Tor beförderte (84.).
Bittere Minuten für den englischen Rekordmeister, der kurz darauf auch noch Lisandro Martinez mit einer wohl schwereren Verletzung verlor und damit in Unterzahl war (86.). Als ob das noch nicht genug gewesen wäre, setzte Maguire unfassbaren acht Minuten, die das Geschehen komplett auf den Kopf stellten, dann auch noch die Krone auf: Von En-Nesyri angeköpft erzielte er ohne Mitschuld ein zweites Eigentor, das Sevilla das 2:2 und eine ausgeglichene Ausgangssituation für das Rückspiel bescherte (90.+2).
Bevor es am kommenden Donnerstag (21 Uhr) in Sevilla dazu kommt, ist Manchester United sonntags (17.30 Uhr) zu Gast bei Nottingham Forest. Der FC Sevilla muss nach Valencia (21 Uhr).