Bundesliga

Jonathan Schmid: Vize-Kapitän in der Joker-Rolle?

SC-Rechtsverteidiger will nach langer Corona-Erkrankung wieder Option sein

Jonathan Schmid: Vize-Kapitän in der Joker-Rolle?

Muss er auf die Bank? Freiburgs Jonathan Schmid.

Muss er auf die Bank? Freiburgs Jonathan Schmid. IMAGO/ULMER Pressebildagentur

In den ersten beiden Bundesligaspielen der vergangenen Saison spielte Jonathan Schmid als Rechtsverteidiger über 90 Minuten, und in der ersten Pokal-Runde steuerte er sogar noch den einzigen Treffer beim knappen Sieg in Würzburg bei. Danach fehlte er jedoch monatelang, weil ihn eine Corona-Erkrankung niedergestreckt und zwischenzeitlich auch ins Krankenhaus befördert hatte. Erst im Dezember gab er sein Comeback in der 3. Liga, und in der Rückrunde kamen dann noch einige Einsätze in Bundesliga und DFB-Pokal dazu.

Durch gute Leistungen hatte sich Lukas Kübler auf seiner Position festgesetzt. Und beim Pokal-Halbfinale in Hamburg stand Schmid wohl nur in der Startelf, weil Kübler erkrankt ausfiel. "Kübi hat eine sehr gute Saison gespielt, ich habe mich riesig für ihn gefreut, auch wenn er mein Konkurrent ist", sagt der 32-Jährige. Auch in dieser Saison dürfte Kübler die Nase vorne haben, und in der Vorbereitung wurde Innenverteidiger Kiliann Sildillia erfolgreich als Alternative auf dieser Position ausprobiert.

Schmid wurde auf der offensiven rechten Seite eingesetzt, die ihm eigentlich auch die liebere Position ist. "Das wissen alle, dass ich mich in der Offensive sehr wohl fühle, aber wenn ich der Mannschaft rechts hinten helfen kann, mache ich das natürlich auch", erklärt Schmid, "aber in meinem Alter muss ich etwas dafür tun, die jungen Spieler drängen, und die Konkurrenz ist gut." Außerdem merkt er auch immer noch Nachwirkungen seiner Erkrankung, auch wenn er in der Vorbereitung daran gearbeitet hat, "wieder Power und Fitness zu bekommen".

Schmid: "Das war auch eine neue Erfahrung für mich"

Beim 4:3-Testspiel-Sieg im Trainingslager gegen St. Gallen, bei dem er das erste Tor erzielte, empfand er seine 60 Minuten Einsatzzeit als "anstrengend". Er führte das auf den fehlenden Spielrhythmus zurück. "Ich war davor fast nie verletzt, deswegen war das auch eine neue Erfahrung für mich", sagt der Franzose über seine lange Corona-Auszeit, "aber jetzt bin ich glücklich, dass ich wieder spielen darf." Es sei für ihn auch wichtig, möglichst keine Trainingseinheit zu verpassen, "damit ich wieder bei 100 Prozent bin".

Bei der Freiburger Generalprobe in Colmar gegen Racing Straßburg kam Schmid erst in den letzten 45 Minuten ins Spiel, erneut in der Offensive. Trotzdem hofft er, auch beim Pflichtspielauftakt am kommenden Sonntag in Kaiserslautern eine Option für seinen Trainer zu sein. "Wir müssen es wie ein Bundesligaspiel angehen, sie haben schon Wettkampfrhythmus, aber wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, können wir es gewinnen", sagt der Freiburger Vize-Kapitän über das Match beim Zweitligisten, "und in einem vollen Stadion, bei guter Stimmung, das wird auch Spaß machen."

Daniela Frahm

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