Bundesliga

FC Bayern | Jetzt wird's ernst: Der Poker um Harry Kane

Tottenham lehnt erstes Bayern-Angebot ab

Jetzt wird's ernst: Der Poker um Harry Kane

Stürmer von Weltformat: Harry Kane.

Stürmer von Weltformat: Harry Kane. IMAGO/Sven Simon

Das seriöse und für gewöhnlich gut unterrichtete Online-Portal "The Athletic" berichtete am Dienstag als Erstes über das in London eingegangene Angebot des FC Bayern über 70 Millionen Euro plus Boni, das umgehend abgelehnt worden sei. Dieses hätte der deutsche Rekordmeister kaum abgegeben, hätte er von Spielerseite nicht das Signal erhalten, er könne sich einen Wechsel nach Deutschland vorstellen. Klar ist: Seit dem Abschied von Robert Lewandowski zum FC Barcelona vor einem Jahr fehlt dem FCB ein Mittelstürmer von Weltformat. Harry Kane gehört zu den wenigen Kandidaten, die diese Lücke schließen könnten.

Es darf deshalb getrost davon ausgegangen werden, dass die Bayern ihr Angebot erhöhen werden. Zumal die für diese Transferphase ins Tagesgeschäft zurückgekehrten Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge ganz sicher den Ehrgeiz haben, ein dickes Transferausrufezeichen auf dem internationalen Markt zu setzen. Ob Kanes Verpflichtung also Realität wird? Das hängt neben dem Willen des Spielers vor allem an Tottenham, das abwägen muss.

Harry Kane

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Verlängert Kane seinen in einem Jahr auslaufenden Vertrag nicht, laufen die Hotspur Gefahr, ihn anschließend ablösefrei zu verlieren. Und das womöglich an einen Konkurrenten aus der Premier League. Ein Horrorszenario für Tottenham, das bei einem nachgebesserten Angebot aus dem Ausland deshalb gesprächsbereit sein könnte. Andererseits könnte Daniel Levy, der Vorstandsvorsitzende, hoffen, dass bei Kane im Laufe der Saison ein Umdenken stattfindet und der WM-Torschützenkönig von 2018 doch verlängert.

Und die Bayern? Sie bekämen einen Topstürmer, der allerdings Ende Juli bereits 30 Jahre alt wird. Mit Blick auf Lewandowski, Karim Benzema oder Olivier Giroud muss das nichts heißen, alle trafen und überzeugten auch mit Mitte 30 zuletzt noch. Dennoch müsste die Verbindung Kane und FC Bayern erst mal funktionieren, bislang hat der Engländer in seiner Karriere zwar viele Tore geschossen, aber noch keine Titel gewonnen. Die Aussicht darauf spricht wiederum für den FC Bayern. Ob Kane dafür, vor allem für den Angriff auf die Champions League, am Ende die Insel tatsächlich verlässt?

Frank Linkesch

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