2. Bundesliga

2. Liga: SV Wehen Wiesbaden kämpft gegen den Abwärtstrend

SVWW-Coach Kauczinski weiß, wo er ansetzen muss

"Jetzt alles rausfeuern": Wiesbaden kämpft gegen den Abwärtstrend

Der Trend geht in die falsche Richtung: Keeper Florian Stritzel (gelbes Trikot) und der SV Wehen Wiesbaden sind im Abstiegskampf angekommen.

Der Trend geht in die falsche Richtung: Keeper Florian Stritzel (gelbes Trikot) und der SV Wehen Wiesbaden sind im Abstiegskampf angekommen. IMAGO/Jan Huebner

Schon vor dem Wochenende hatte SVWW-Coach Markus Kauczinski versucht, die Sinne seiner Spieler zu schärfen. Offenbar ohne Erfolg. Der Blick in Wiesbaden geht aufgrund des aktuellen Abwärtstrends immer mehr in den Rückspiegel - und die Situation hat sich nach dem 1:2 vor eigenem Publikum gegen Paderborn noch weiter verschärft.

In den letzten zehn Spielen gelang nur ein Sieg, das 3:1 gegen Hertha am 19. Spieltag war der einzige Ausreißer nach oben. Ansonsten: Sechs Niederlagen und das Abrutschen aus der oberen Tabellenhälfte auf aktuell Platz 13, mit nur noch fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang.

"Wir sind uns der Situation bewusst", merkte Keeper Florian Stritzel am Freitagabend an und forderte dennoch: "Wir müssen kühlen Kopf bewahren." Zu Saisonbeginn verstand es der Aufsteiger noch sehr gut, aus wenigen Chancen viel zu machen. Diese Fähigkeit ist abhandengekommen, hinzu kommen Defensivpatzer.

SVWW: Die nächsten Gegner

Kauczinski: In diesem Aspekt muss Wiesbaden besser werden

Mit 26 erzielten Treffern stellt Wiesbaden die viertschlechteste Offensive der Liga. In den drei Heimspielen im Jahr 2024 holte der SVWW-Angriff ganze sieben Ecken heraus - so viele wie Paderborn allein am Freitag. Coach Kauczinski bemängelte im Anschluss zu viele Fehler im Spielaufbau, "wir haben zu leicht die Bälle verloren".

Nach der Führung durch einen mustergültig ausgespielten Konter und der Veredelung durch Franko Kovacevic war Wiesbaden "nicht so ballsicher, um das Geschehen zu kontrollieren", meinte der 54-Jährige. Der dennoch am spielerischen Ansatz festhalten möchte: "Wir wollen Fußball spielen, das finde ich extrem wichtig. Das hat uns schon geholfen und es wird uns auch langfristig helfen."

Als Problem sah er nur die Absicherung an. Seine Elf habe den Gästen aus Paderborn - ein "starkes Team", wie Kauczinski betonte - zu viele Freiräume gegeben. "In der Absicherung bei Angriffen und im Gegenpressing müssen wir besser werden", lautete daher die Forderung. Koen Kostons und Filip Bilbija drehten am Ende die Partie für den SCP.

Stritzel mahnt: "... sonst wird es schwer"

Letztlich habe sein Team viel investiert, ohne Ertrag. "Das tut natürlich weh", sagte Kauczinski, vor allem in der aktuellen Situation sei das "bitter". "Auch letzte Woche hatten wir das Gefühl, ein ordentliches Spiel abgeliefert zu haben." Aber auch da stand eine Niederlage gegen Schalke 04 zu Buche (0:1).

Wenn man auf die Tabelle schaut, braucht man nicht um den heißen Brei reden.

Florian Stritzel

Was aus den Spielen bleibt, ist die Erkenntnis, dass Wiesbaden im Abstiegskampf angekommen ist. "Wenn man auf die Tabelle schaut, braucht man nicht um den heißen Brei reden", brachte es Stritzel am Sky-Mikrofon auf den Punkt. "Wir wollen jetzt auf Biegen und Brechen unsere Punkte kriegen."

Und wie? "Wir müssen unter der Woche konzentriert, ruhig arbeiten und am Wochenende alles rausfeuern." Zum Beispiel am kommenden Sonntag im Aufsteigerduell mit der SV Elversberg (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Denn auch Stritzel und seine Kollegen wissen: "Sonst wird es schwer."

pja

Derbysieger und vier Duos: Die kicker-Elf des 23. Spieltags