Bundesliga

Jeong belohnt Streichs Offensiv-Mut in Stuttgart

Rekord-Start des SC Freiburg

Jeong belohnt Streichs Offensiv-Mut

Brachte den SC Freiburg mit seinem Doppelpack auf die Siegerstraße: Woo-Yeong Jeong.

Brachte den SC Freiburg mit seinem Doppelpack auf die Siegerstraße: Woo-Yeong Jeong. imago images/Pressefoto Baumann

Am Freitagabend steckte das Trainerteam des SC Freiburg noch einmal die Köpfe zusammen. Sollte man weiter der 4-4-2-Formation vertrauen, die zuletzt so beeindruckend Borussia Dortmund mit 2:1 in die Knie gezwungen hatte? Oder nicht doch lieber zurück auf 3-4-3 umstellen, um der Stuttgarter Taktik besser entgegenwirken zu können? "Normalerweise wissen wir das etwas früher", sagt SC-Cheftrainer Christian Streich. Diesmal dauerte die Entscheidungsfindung länger, denn eigentlich passe das 4-4-2 nicht zum 3-4-3 des VfB. Die beiden Zehner hinter Stürmer Hamadi Al Ghaddioui gegen zwei Freiburger Innenverteidiger, das machte Streich Sorge.

Doch der 56-Jährige vertraute auf die Grundordnung der Vorwoche - und wurde belohnt. "Wir wussten nicht, ob wir so mutig sein sollten", gibt Streich zu und ergänzt: "Aber zum Glück haben wir das gemacht, denn sonst wäre Woo-Yeong draußen gewesen." Der Südkoreaner Woo-Yeong Jeong schoss die Breisgauer in Schwaben innerhalb von zehn Minuten mit 2:0 in Führung - die Basis für den 3:2-Sieg nach 90 Minuten.

Frei und radikal konnte sich Freiburgs hängende Spitze zwischen den Stuttgarter Linien bewegen, weil die drei VfB-Verteidiger von ihren Vorderleuten gegen vier Freiburger Angreifer allein gelassen wurden. Schon in den Wochen zuvor hatte Jeong immer mal wieder seine aufsteigende Form angedeutet, aber vor dem Tor versagt und sich haarsträubende Ballverluste geleistet (jeweils kicker-Note 4,5 gegen Bielefeld und Dortmund). Nun machte es Jeong endlich besser und belohnte sich und Förderer Streich.

Keitel und Höfler verletzt 

Dass der Coach, nach dem Stuttgarter Doppelschlag in der Schlussphase der ersten Halbzeit, im zweiten Durchgang wieder auf 3-4-3 umstellte, lag auch an zwei Verletzten: Yannik Keitel und Nicolas Höfler verletzten sich jeweils am Sprunggelenk, damit musste die komplette Doppelsechs ausgetauscht werden. Dafür kamen Janik Haberer und Zugang Maximilian Eggestein ins Spiel. Beide hätten es "richtig gut gemacht" fand Streich, tatsächlich blieben die Hausherren in ihren Angriffsbemühungen weitgehend harmlos.

Für den SC Freiburg steht nach dem Sieg ein neuer Rekord: Besser startete das Team in der Bundesliga nach drei Spieltagen noch nie in die Saison. Für Streich allerdings nicht mehr als eine nette Randnotiz auf dem Weg zum ewigen Ziel Klassenerhalt: "Wir haben drei Spiele und sieben Punkte", zählt er auf und sagt: "Ich kann soweit rechnen, dass ich weiß, wie viele Punkte wir brauchen, dass wir ein weiteres Jahr in der Bundesliga spielen können und dürfen."

Jim Decker

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