Weil in Thüringen Mannschaftstraining und Wettkämpfe noch bis zum 5. Juni untersagt sind, konnte Jena sein "Heimspiel" nicht im eigenen Stadion austragen - die Wahl fiel auf Würzburg. Der Teammanager der eigentlichen Gastgeber, René Klingbeil, stellte im Vergleich zum 0:3 gegen 1860 München vor der Corona-Pause viermal um: Hammann, Grösch, Kircher und Skenderovic kamen für Volkmer, Rohr, Bock und Mickels ins Team. Ein avisiertes Comeback von Kühne zerschlug sich, weil sich der Abwehr-Routinier beim Warmmachen verletzte.
Chemnitz-Coach Patrick Glöckner schenkte nach dem 1:0 gegen Unterhaching ebenso vier neuen Profis das Startelfmandat: Sirigu, Itter, Bozic und Bonga rotierten für Blumberg, Milde, Tuma und Top-Torjäger Hosiner in die Mannschaft.
Bis es nach Anpfiff das erste Mal gefährlich wurde, verging einige Zeit. Der in Gelb spielende abgeschlagene Tabellenletzte aus Jena präsentierte sich zunächst überhaupt nicht wie ein solcher, besaß gar leichte Vorteile. In der 24. Minute atmeten die Gastgeber aber tief durch, als Kircher der Ball vom eigenen Fuß etwas unkoordiniert an die Hand sprang - und Schiedsrichter Florian Lechner nicht auf Elfmeter entschied.
Das Führungstor: so unerwartet wie schön anzusehen
Kurz vor der Halbzeit hätten sich die Jenaer beinahe belohnt: Gabriele trickste Hoheneder am Fünfmeterraum aus und wuchtete den Ball aus kürzester Distanz an den rechten Pfosten (40.). Wie es besser geht, zeigte CFC-Akteur Tallig nach dem Seitenwechsel. Der 20-Jährige erhielt den Ball halbrechts aus 20 Metern Torentfernung, lief einige Schritte parallel zum Tor nach links und schlenzte den Ball wunderbar zur Führung in den langen Winkel (56.).
3. Liga, 28. Spieltag
Carl Zeiss bemühte sich um eine Antwort, wechselte mehrfach, fand aber keine gute Idee. Die Doppel-Halbchance von Joker Mickels (66.) war da schon am erfolgsversprechendsten. Beide Seiten boten kein gutes Fußballspiel, es gelang nur wenig. Eine echte Schlussoffensive des Tabellenletzten, der ja nichts mehr zu verlieren hatte, blieb weitgehend aus.
Tuma vergibt die späte Entscheidung
Stattdessen hatte der eingewechselte Tuma in der Nachspielzeit die Möglichkeit, das 2:0 für Chemnitz zu erzielen. Der Ex-Jenaer scheiterte aber an Coppens (90.+2). Am Ende war es dann also diese eine starke Aktion von Tallig, die den Unterschied machte. Chemnitz schiebt sich durch den Sieg auf Platz zwölf, den Jenaern bleiben nun noch zehn Partien, um 16 Punkte Rückstand aufzuholen.
Beide Teams treten am kommenden Mittwoch wieder an. Jena ist in Duisburg zu Gast (19 Uhr), später am Abend trifft Chemnitz auf Großaspach (20.30 Uhr).