2. Bundesliga

Jäkel: "Es lief Blut, es hat mich nicht weiter gestört"

Bielefeld: Unerschrockener Verteidiger nach dem Tiefschlag

Jäkel: "Es lief Blut, es hat mich nicht weiter gestört"

Frederik Jäkel lief in dieser Saison in 24 Zweitliga-Partien auf.

Frederik Jäkel lief in dieser Saison in 24 Zweitliga-Partien auf. picture alliance/dpa

Ob es die intensivste Saison seiner bisherigen Karriere sei? "Es ist ja erst meine dritte …", schränkt Frederik Jäkel ein. Vor seinem Engagement in Bielefeld hatte der Verteidiger zwei Spielzeiten für den KV Oostende in der belgischen Jupiler Pro League gespielt. "Aber man nimmt natürlich viel mit als junger Spieler im Hinblick auf die weitere Karriere. Auch wenn der Kampf um den Klassenerhalt vielleicht nicht das Schönste ist."

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Keine Frage, der 22-Jährige ist eines der Gesichter dieses Kampfes bei Arminia, und das im wörtlichen Sinne. Zwei frisch genähte Cuts am Auge und am Kinn zierten nach dem 2:2 gegen den SC Paderborn 07 das Antlitz der Leihgabe von RB Leipzig. "Das Auge ist von heute und das andere vom Training. Vielleicht war es bei einem Kopfballduell nach einer Ecke. Danach habe ich gespürt, dass irgendetwas tropfte. Ich habe drangefasst und es lief Blut. Es hat mich nicht weiter gestört", schildert Jäkel relativ unerschrocken und zählt zum Saisonverlauf auf: "Im Hinspiel gegen den KSC hatte ich das erste Mal eine Gehirnerschütterung. Dann hatte ich die Nase gebrochen und sonst noch so einiges mitgenommen."

Wunden gab es auch im übertragenen Sinne für sein Team reichlich, wie dieses Remis im Ostwestfalenderby nach zweimaliger Führung. Ein Tiefschlag. "Wir haben uns viel vorgenommen, waren motiviert. Mit einem Punkt dazustehen, ist sehr bitter. Wir hätten das Spiel schon vor der Pause kontrollieren können, indem wir mit zwei Toren Vorsprung führen."

Wenn es aber am Ende die Relegation ist, dann sind es noch zwei Spiele und ich bin auch davon überzeugt, dass wir die zwei Spiele gewinnen.

Frederik Jäkel

So geht es für den aktuellen Tabellen-16. noch mindestens für ein Spiel in der Liga, möglicherweise jedoch noch mit zwei zusätzlichen Partien gegen den Dritten der 3. Liga weiter. Jäkel: "Wir bereiten uns gut auf Magdeburg vor, hauen alles rein und spielen auf Sieg, ganz klar. Erst einmal gut, dass man die Relegation gesichert hat. Wir würden die Relegation gerne vermeiden und direkt drinbleiben. Wenn es aber am Ende die Relegation ist, dann sind es noch zwei Spiele und ich bin auch davon überzeugt, dass wir die zwei Spiele gewinnen."

Selbst wenn dies auch körperlich noch einmal einer Höchstanforderung gleichkäme, auch für Jäkel. "Es ist normal, dass man den Körper nach einer langen Saison hier und da mehr merkt als am Anfang. Dafür sind wir Profis und müssen unseren Körper pflegen, Tag für Tag. Es ist unser Kapital."

Hinzu kommt die mentale Komponente. Es gilt, die arg strapazierte Seele noch einmal auf das große Bielefelder Ziel zu fokussieren, erst recht nach dieser Enttäuschung gegen Paderborn. "Es ist natürlich schwierig, wenn man die Chancen auf das 3:1 hat und am Ende das 2:2 bekommt", sagt Jäkel, der jedoch auch den Widerstand erwähnt, als der SCP 07 plötzlich bei einigen Chancen dem Sieg nahe war. "Wir sind wieder aufgestanden, haben uns wieder zurückgekämpft. Das steht auch für Arminia."

Michael Richter