Nach der fünften Niederlage in Serie, dem 0:2 gegen den FSV Zwickau, stellte Trainer Guerino Capretti auf sechs Positionen um. Zum teil unfreiwillig - Preißinger (Gelb-Rot-Sperre), Kopacz (Schultergelenksprengung), Musliu (Muskelverletzung) mussten ersetzt werden - zum Teil gewollt (Neuberger, Testroet und Linsmayer rückten auf die Bank). Neu dabei waren Schröck, Franke, Keidel, Sarpei, Nduka und Butler.
Der leichte Aufwärtstrend der Löwen schien nach dem 1:4-Debakel gegen Borussia Dortmund II beendet, 1860-Coach Maurizio Jacobacci vertraute aber dennoch nahezu auf dieselbe Elf. Einzig Morgalla ersetzte nach der U-19-Länderspielreise Moll (Bank).
Dass man sich nach der Klatsche gegen Dortmund von einer anderen Seite zeigen wollte, bewiesen die Münchner von Beginn an. Mit deutlich mehr Zug nach vorne begannen die Gäste im oberbayerischen Krisenduell und überrumpelten die Schanzer. Die wurden tief vor den eigenen Strafraum gedrängt, leisteten sich viele individuelle Fehler und gaben die Kugel nach Ballgewinn immer wieder schnell an den Gegner zurück.
Lex belohnt starke Löwen
3. Liga, 30. Spieltag
Besonders Boyamba und Wörl brachten viel Tempo ins Spiel, eine erste Großchance über die linke Seite konnte Funk vereiteln (6.). Die Löwen ließen jedoch nicht nach, erhöhten Minute um Minute die Schlagzahl und belohnten sich nach 13 Minuten für den starken Beginn: Lex traf nach Boyambas Vorarbeit.
Nachdem sich die Schanzer im Anschluss etwas hatten befreien können, kehrten nach gut 25 Minuten wieder die altbekannten Fehler ein. Haarsträubende Fehler im Aufbau, die der fahrlässige TSV 1860 aber nicht zu bestrafen wusste, weil auch Funk im FCI-Tor sein Team vor Schlimmerem bewahrte.
Schanzer laden ein - Lex' Doppelpack
Nach mehreren Paraden war der Keeper aber dann doch geschlagen, Lex erhöhte aus kurzer Distanz und schnürte den Doppelpack (34.). Von weiteren Toren sahen die Löwen trotz guter Chancen ab, zur Pause blieb es beim schmeichelhaften 0:2 für schwache Schanzer, die keine Gefahr ausstrahlten.
Mit zwei Wechseln und der Umstellung auf Viererkette wollte Capretti die Wende herbeiführen und sah einen guten Start seiner Mannschaft, den die Löwen im Keim erstickten. Mit dem 3:0 nach 49 Minuten durch Bär - erneut hatte eine Hereingabe von der Grundlinie den Gegner ausgehebelt - sorgte man für klare Verhältnisse.
Testroets lässt Hoffnung aufkeimen
Zwar wurde Ingolstadt nun etwas aktiver, in Anbetracht der komfortablen Führung der Gäste war deren Rückzug aber auch nicht weiter verwunderlich. Es wurde kräftig rotiert und geschont, nach Testroets Treffer zum 1:3 (73.) kam noch einmal etwas Hoffnung bei den Hausherren auf, in einer zerfahren und von vielen Unterbrechungen geprägten Schlussphase blieb ein wirkliches Aufbäumen aber aus.
Im Gegenteil hatte Wörl gar das 4:1 auf dem Fuß (90.+2), doch auch trotz dessen fahrlässig vergebener Chance ging man verdient als Sieger vom Platz. Der FC Ingolstadt droht nach der sechsten Niederlage in Serie nun tief in den Abstiegskampf zu rutschen.
Am Sonntag geht es zu einer entscheidenden Partie gegen Schlusslicht Meppen (13 Uhr), 1860 empfängt bereits am Samstag den VfL Osnabrück (14 Uhr).