Ingolstadts neuer Coach Tomas Oral wirbelte bei seinem Debüt die Startformation im Vergleich zur 2:3-Pleite in Karlsruhe auf gleich fünf Positionen durcheinander: Im Tor erhielt Özcan den Vorzug vor Kirschstein. Schäfer, Gerber, Kapitän Leitl und Akaichi ersetzten Fink, Bambara, Moritz Hartmann sowie Buddle.
1860-Coach Reiner Maurer tauschte indes nach der 1:3-Heimschlappe gegen Bochum dreimal Personal: Aygün feierte nach Knieverletztung sein Comeback. Benjamin musste im Abwehrzentrum für ihn weichen. Zudem kamen Feick und Rakic anstelle von Buck und Kaiser von Beginn an zum Zug.
Die Ingolstädter starteten mit couragiertem Vorwärtsdrang in das bayerische Derby. Den schmalen Grad zwischen Engagement und Übereifer beim FCI demonstrierte in der siebten Minute Akaichi, der unnötig im Sechzehner in “Sechzger“-Schlussmann Kiraly hineinlief. Referee Robert Kampka beließ es bei einer Ermahnung. Keine 60 Sekunden später rauschte ein Caiuby-Schusss deutlich am rechten Kreuzeck vorbei (7.).
Serbisches Zusammenspiel bringt den Erfolg
Spielerische Akzente blieben im Audi-Sportpark danach hüben wie drüben Mangelware. Die "Schanzer" versuchten mit langen Bällen, Gefahr vom eigenen Kasten fernzuhalten. Zudem begegnete das Schlusslicht den Münchnern mit hohem Laufaufwand und weiter zum Teil überhartem Einsatz. Dies hemmte die "Löwen" bei ihren Offensivbemühungen, die bis zur 20. Minute zaghaft blieben. Dann jedoch setzte Rukavina durch seine Hereingabe von rechts Landsmann Rakic in Szene. Der Serbe ließ mit einer geschickten Körperdrehung Matip und Pisot alt aussehen und vollstreckte platziert ins rechte Eck.
Die Oral-Truppe mühte sich anschließend um eine Antwort, brachte sich durch Foulspiele aber weiter oft aus dem Spielfluss. Die Ingolstädter investierten mehr, die Gäste trugen ihre gelegentlichen Angriffe aus einer stabilen Defensive heraus indes zwingender vor. Ein Schuss von Kapitän Lauth strich nur knapp rechts am Kasten vorbei (34.).
Auf der Gegenseite bot sich zwei Zeigerumdrehungen später Caiuby die bis dahin beste Ingolstädter Chance: Metzelder setzte sich links im Strafraum durch und beförderte das Leder ins Zentrum. Dort fackelte Caiuby nicht lange, jagte den Ball aber über den Balken (36.). "Löwen"-Stürmer Volland beschloss eine intensiv geführte, aber niveauarme erste Hälfte, FCI-Keeper Özcan parierte dessen trockenen Schuss im kurzen Eck aufmerksam (45. +1).
Der 15. Spieltag
Beide Teams begannen Durchgang zwei mit unverändertem Personal. Wie in der ersten Hälfte wurde die Partie von den Kontrahenten intensiv geführt. Ebenfalls wie in der ersten Hälfte kamen die Hausherren engagiert aus der Kabine. Höhepunkte waren nicht die Folge. Ingolstadt blieb feldüberlegen, meist jedoch ohne Passgenauigkeit und Kreativität. Die "Sechzger" verteidigten geschickt, spielten ihre Konter nun aber nicht mehr so konsequent zu Ende wie noch in den ersten 45 Minuten.
Nach rund einer Stunde setzte sich Buchner im Gästestrafraum in Szene, sein Schuss aus spitzem Winkel stellte Kiraly im "Löwen-Käfig" jedoch vor keine Probleme (64.). Die "Schanzer" mühten sich unverdrossen im Vorwärtsgang, ohne jedoch große Chancen zu kreieren. Der eingewechselte Buddle brachte als zweite echte Spitze Belebung. Die Maurer-Schützlinge verteidigten jedoch geschickt.
In den Schlussminuten nahm die Partie dann noch einmal Fahrt auf und bot Torgelegenheiten auf beiden Seiten. Da Bülow Buddles Schuss in höchster Not zur Ecke ablenkte (90.) und sich Kiraly in der Nachspielzeit zweimal auf dem Posten präsentierte (90. +3), hatte die Münchner Minimalführung auch bei Abpfiff Bestand.
Ingolstadt tritt am kommenden Sonntag in Cottbus an. Der TSV 1860 München ist bereits einen Tag zuvor gefordert: Dann gastiert Aufstiegsaspirant Eintracht Frankfurt in der Isarmetropole.