Ingolstadts Coach Maik Walpurgis tauschte nach dem 0:1 in Dortmund zweimal: Roger und Groß verdrängten Tisserand und Kittel auf die Bank.
Gleich drei Neue brachte FSV-Trainer Martin Schmidt im Vergleich zum 0:1 gegen Schalke : Bell kehrte nach Gelb-Sperre zurück und stand ebenso in der Startelf wie Balogun und de Blasis. Donati, Jairo sowie Bojan landeten auf der Bank.
Für Walpurgis ist der April der "wichtigste Monat", weil der FCI es in den kommenden Tagen und Wochen gleich mit fünf direkten Konkurrenten im Kampf um den Ligaverbleib zu tun bekommt. Den Anfang machten die Mainzer, die im Audi-Sportpark schwach begannen und vom Anpfiff weg unter Druck gerieten. Der FCI setzte konsequent nach, probierte im Rahmen seiner Möglichkeiten viel, setzte verstärkt auf lange Bälle und ging nach zehn Minuten in Führung: Suttners gut getretene Ecke von links landete im Zentrum bei Bregerie, der per Kopf das 1:0 markierte.
1. Bundesliga, 26. Spieltag
Das Tor war durchaus verdient, denn die Oberbayern waren schlichtweg besser, weil engagierter. Auffällig war, dass sich die Schanzer wenig im Mittelfeld aufhielten, dieses immer wieder schnell überbrückten und auch sonst in der ersten Hälfte in wichtigen Punkten klar besser waren: Mehr Torschüsse (8:1), mehr Ballbesitz (53 Prozent), mehr gewonnene Zweikämpfe (58 Prozent), mehr Ecken (4:0).
Nach gut 25 Minuten hatte der Druck der Ingolstädter zwar etwas nachgelassen, was dazu führte, dass sich die Schmidt-Elf etwas mehr in der gegnerischen Hälfte zeigte - mehr aber auch nicht. Torchancen konnte der weiterhin träge anmutende FSV nicht verbuchen. Weil es auf der Gegenseite mit Ausnahme einer Lezcano-Chance, der ein Fehler von Bell vorausgegangen war (37.), auch nicht mehr wirklich gefährlich wurde, blieb es letztlich bei der 1:0-Pausenführung für Ingolstadt.
Mainzer Strohfeuer nach der Pause - Hadergonaj jubelt
Schmerzhaft: Ingolstadts Martin Hansen und Jhon Cordoba (re.) prallen zusammen. imago
Schmidt reagierte in der Halbzeit und brachte Donati für den recht unauffälligen und obendrein bereits verwarnten Balogun. Zunächst erweckten die Gäste dann auch noch den Anschein, als würden sie nun flotter zu Werke gehen. Jedenfalls ließ ein dem Zufall geschuldeter Abschluss von Öztunali darauf hoffen. Diese Hoffnung zerschlug sich aber bald, denn der Mainzer Höhenflug war nicht mehr als ein Strohfeuer. Der FSV war zwar mehr um Spielkontrolle bemüht, konnte die leidenschaftlich verteidigenden und läuferisch engagierten Schanzer aber nicht gefährlich werden.
Mit zunehmender Spieldauer zog sich der FCI immer tiefer zurück und überließ den Gästen mehr vom Feld. Das sollte sich rächen: Nachdem Cordoba einen Freistoß auf Höhe des linken Strafraumecks gezogen hatte, schlenzte Öztunali den folgenden Freistoß ins Tor (70.). Schwer zu sehen, ob de Blasis oder gar Ingolstadts Matip, die sich im Fünfer ein Kopfballduell geliefert hatten, den Ball noch entscheidend touchierten. Sicher war auf jeden Fall: Der Treffer zählte! Die Freude darüber währte nicht lange, weil sich Lössl bei Hadergjonajs missglückter Flanke verschätzte und sich ein richtiges Ei einfing - 2:1 (73.).
Der alte Abstand war wiederhergestellt, und Mainz rannte die Zeit davon. Schmidt wechselte in der Schlussphase zwar offensiv (Quaison kam für Latza, 80.), doch den Nullfünfern fehlte es in einer zerfahrenen Phase weiter an Durchschlagskraft, sodass sich der FSV letzten Endes mit dieser besonders schmerzhaften Niederlage abfinden musste.
In der Bundesliga geht es nun Schlag auf Schlag: Ingolstadt ist bereits am kommenden Mittwoch (20 Uhr) in Augsburg zu Gast, Mainz empfängt zur gleichen Zeit RB Leipzig.