Was die wirtschaftliche Stabilität betrifft, verortet SGE-Finanzvorstand Frankenbach die Eintracht trotz der hohen Verluste im oberen Drittel der Bundesliga. Angespannt bleibt die Lage dennoch. Das zeigt folgende "vorsichtige Kalkulation", die der Vorstand vor der Saison vornahm: Bei einer durchschnittlichen Stadionauslastung von 60 Prozent würden in dieser Saison weitere Verluste in Höhe von etwa 30 Millionen Euro entstehen, eine neuerliche Fremdkapitalaufnahme wäre unumgänglich. Hoffen lässt, dass beim kommenden Heimspiel gegen Hertha BSC erstmals wieder 40.000 Fans in die Arena dürfen und eine Vollauslastung im Hospitality-Bereich möglich ist.
Die Umsätze gingen in der vergangenen Saison im Vergleich zur Spielzeit 2019/20 von 278,1 auf 160,4 Millionen Euro zurück. Hatten sich die Verantwortlichen im Sommer 2020 noch über einen Jahresüberschuss in Höhe von 18,7 Millionen Euro, ein "Rekordergebnis", gefreut, entstanden 2020/21 ganze 36,1 Millionen Euro Verlust.
Das Eigenkapital reduzierte sich nicht ganz so drastisch von 53,4 auf 39 Millionen Euro, was auf eine Eigenkapitalerhöhung im Frühjahr zurückzuführen ist.
"Die ersten Früchte lassen sich jetzt sehen"
Bemerkenswert ist, dass mitten in der Pandemie die Vermarktungserlöse von 24,7 Millionen Euro auf 31,8 Millionen Euro erhöht werden konnten. Das hängt primär damit zusammen, dass die Eintracht seit Sommer 2020 das Stadion selbst betreibt - und sich seit zwei Jahren selbst vermarktet.
"Die ersten Früchte lassen sich jetzt sehen", sagt Frankenbach an diesem Donnerstag. Er rechnet dennoch damit, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona den Klub noch in den kommenden fünf Jahren beschäftigen wird.