Bundesliga

Der FC Bayern siegt in Wolfsburg gegen die Unruhe

Nagelsmann kritisiert den "Schlendrian nach dem 3:0"

"Ich zünde nichts an": Bayerns Sieg gegen die Unruhe

Immer mit der Ruhe: Julian Nagelsmann sah seinen FC Bayern in Wolfsburg unter Druck.

Immer mit der Ruhe: Julian Nagelsmann sah seinen FC Bayern in Wolfsburg unter Druck. IMAGO/Kirchner-Media

In Wolfsburg sah man den FC Bayern zwischenzeitlich so, wie lange nicht mehr. Während der VfL viel Ballbesitz hatte, verteidigte der Rekordmeister den eigenen Strafraum mit Mann und Maus. "Der Spielverlauf war so, dass es zur Arbeit wurde", erkannte Thomas Müller bei DAZN. Dabei lief für den FCB lange alles nach Plan. Bereits nach 19 Minuten führten die Münchner komfortabel mit 3:0, jeder Schuss auf das Wolfsburger Tor fand den Weg ins Netz.

Fußball: Bundesliga, VfL Wolfsburg - Bayern München, 19. Spieltag, Volkswagen Arena. Münchens Cheftrainer Julian Nagelsmann ist vor dem Spiel im Stadion.

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"Wir hatten natürlich einen Top-Start", so Müller, der nach Kingsley Comans Doppelpack per Kopf den dritten Treffer erzielte. "Man hat gesehen, dass wir die Gier hatten, zu gewinnen", lobte der Jubilar, der in Wolfsburg seinen 427. Liga-Einsatz hatte und damit gemeinsam mit Namensvetter Gerd Müller Bayerns Rekord-Feldspieler wurde.

Kimmich über seinen Platzverweis

Was dann aber folgte, war weniger lobenswert. Bayern nahm zu viel Tempo aus der Partie, Wolfsburg kam folglich wieder auf. "Wir haben den Schlendrian einziehen lassen nach dem 3:0", kritisierte Julian Nagelsmann, dessen Sorgenfalten nach der Pause größer wurden. Weil der bereits verwarnte Joshua Kimmich für ein taktisches Foul an Maximilian Arnold seine zweite Gelbe Karte sah, spielte Bayern ab der 54. Minute in Unterzahl.

"Absolut dumm" bezeichnete Kimmich nach der Partie derweil seine erste Gelbe Karte, die er für einen unnötigen Schubser an Mattias Svanberg sah. "Bei der zweiten weiß Maxi (Arnold, d.Red.) natürlich, dass ich schon Gelb habe. Er nimmt das Tempo etwas raus und will, dass ich auflaufe. Ich selbst sehe nicht, dass ich ihn am Trikot oder am Arm gezogen habe. Es war schon sehr wenig", so Kimmich über seinen Platzverweis, der ihn am Samstag gegen Bochum zum Zuschauen zwingt.

"Die Plattform für Unruhe war da"

"Nach der Gelb-Roten-Karte hatten wir einen ganz anderen Spielstil", erkannte Nagelsmann, dass seine Mannschaft nun sehr tief stand. Weil Wolfsburg aber beste Gelegenheiten ausließ und Jamal Musiala nach einem Solo-Lauf auf 4:1 stellte, war die Partie entschieden. "Wenn man die Gesamtheit des Spieltages sieht, war es ein wichtiger Sieg", so Nagelsmann über die ebenfalls siegreiche Konkurrenz.

Der Dreier spült den FC Bayern nun wieder auf Platz 1 - und bringt vorerst wieder Ruhe an die Säbener Straße, wo es in den letzten Tagen wegen Manuel Neuers Äußerungen ungemütlich wurde. "Da wir die ersten Spiele alle unentschieden gespielt haben, ist die Plattform für Unruhe immer da", ordnete Kimmich die Diskussionen ein. Diese dürften ob des Erfolges nun wieder weniger werden. "Ich zünde nichts an", hofft auch Nagelsmann, das vor der anstehenden heißen Phase das Sportliche wieder in den Vordergrund rückt.

tso