Noch ist die Audio-App "Clubhouse" nur einem kleinen Kreis an Menschen - überwiegend aus der Politik-, Sport-, Marketing- und Werbebranche - vorbehalten. Und eigentlich besagen die Regeln der App auch, dass aus den Gesprächen, die innerhalb des virtuellen Klubhauses stattfinden, nichts nach draußen dringen darf. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow bekam am vergangenen Wochenende bereits unangenehm zu spüren, dass das ein allzu frommer Wunsch der Macher ist. Entsprechend bewusst dürfte es Mats Hummels am Mittwochabend gewesen sein, dass aus einigen der Aussagen, die er in einer Gesprächsrunde unter anderem mit seinen Bundesliga-Kollegen Max Kruse, Thomas Müller und Christoph Kramer tätigte, Nachrichten gestrickt werden dürften.
Eine davon war, dass er auf der Olympia-Liste der NADA für das olympische Fußballturnier in Tokio stehe. Somit besteht zumindest die theoretische Möglichkeit, dass der Routinier als einer von drei Spielern, die vor 1997 geboren wurden, mit der deutschen Auswahl im Sommer nach Japan reisen könnte. Eine Entscheidung darüber ist aktuell allerdings noch nicht gefallen, wie BVB-Sportdirektor Michael Zorc am Donnerstag bestätigte. "Sebastian Kehl und ich hatten ein Treffen mit Olympia-Trainer Stefan Kuntz. Dort hat er uns seine Ideen und Vorstellungen unterbreitet", sagte Zorc auf der Pressekonferenz vor dem Spiel in Augsburg. Es sei "viel zu früh, um etwas Definitives zu sagen". Denn: "Vielleicht springt Mats ja auch noch auf den Zug in Richtung EM-Turnier auf. Da müssen wir abwarten."
Bundestrainer Joachim Löw hatte Hummels zwar im März 2019 gemeinsam mit Müller und Jerome Boateng aussortiert, im Dezember 2020 aber erklärt: "Vor der Nominierung machen wir uns über alles Gedanken und drehen jeden Stein um. Wir gucken, was uns den größtmöglichen Erfolg bringt. Im Sinne des Erfolges werde ich alles Erdenkliche tun, was möglich ist."
