Bundesliga

Hütter über Ilsanker: "Freut mich, dass er noch gut in Schuss ist"

Der Sechser trumpft gegen seinen Ex-Klub auf

Hütter über Ilsanker: "Freut mich, dass er noch gut in Schuss ist"

Umarmung nach einer guten Leistung: Adi Hütter mit Stefan Ilsanker.

Umarmung nach einer guten Leistung: Adi Hütter mit Stefan Ilsanker. imago images

Ilsankers Auftritt steht sinnbildlich für die Performance der gesamten Mannschaft. Die Eintracht versuchte gar nicht erst, den technisch klar überlegenen Champions-League-Teilnehmer mit spielerischen Mitteln zu besiegen. Dafür überzeugte sie mit Kompaktheit, Disziplin und einer leidenschaftlichen Zweikampfführung. Vorweg marschierte Routinier Ilsanker, der fast immer goldrichtig stand, aggressiv nach vorne verteidigte und die Mehrzahl der Duelle für sich entschied: 61,5 Prozent.

Immer wieder hallten zudem seine Kommandos und Anfeuerungen durch die fast menschenleere Arena. "Mich freut es, dass Stefan gezeigt hat, dass er immer noch gut in Schuss ist. Er hat sich unglaublich für die Mannschaft aufgeopfert und mit seiner Art und Weise viele mitgezogen, indem er nicht nur Zweikämpfe gewann, sondern die Jungs auch verbal pushte", lobt Trainer Adi Hütter.

In dieser Form hilft Ilsanker der Eintracht trotz seiner Schwächen

Nur 39 Ballkontakte in 90 Minuten verdeutlichen andererseits, wo die Schwächen des 1,89 Meter großen Sechsers liegen. Mangels Pass- und Ballsicherheit wird aus Ilsanker kein großer Stratege für den Spielaufbau mehr werden. Wäre das anders, hätte Leipzig ihn im vergangenen Januar wohl kaum an die Eintracht abgegeben. Klar ist allerdings: Solange Ilsanker so resolut und erfolgreich wie am Samstagabend verteidigt, hilft er der Eintracht trotz der bekannten fußballerischen Schwächen.

"Wenn man sich gegen so eine starke Mannschaft nicht reinhaut und keinen vor der Abwehr hat, der alles wegräumt, sieht es nicht so rosig aus", sagt der österreichische Nationalspieler und analysiert: "Wir waren im Spiel gegen den Ball extrem aktiv und haben uns in jeden Zweikampf geworfen. Mit den Fans im Rücken hätten wir gewonnen." Sein Fazit fällt "grundsätzlich positiv" aus, denn: "Wir haben gegen eine Champions-League-Mannschaft sehr wenig zugelassen, im Umschaltspiel immer mal für ein bisschen Gefahr gesorgt, und wir hätten durchaus die Chance gehabt, das Spiel zu gewinnen. Für mich persönlich war es natürlich eine schöne Erfahrung, die Jungs wiederzusehen und an den Rand einer Niederlage zu bringen. Alles in allem war das ein recht erfolgreicher Tag."

In Berlin könnte Rode zurückkehren

Seinen Platz in er ersten Elf dürfte er zunächst verteidigt haben. Am kommenden Samstag werden im Auswärtsspiel bei Union Berlin schließlich nicht zuletzt jene Tugenden gefragt sein, die er wie kaum ein anderer verkörpert. Hinzu kommt: Konkurrent Dominik Kohr präsentierte sich nach seiner Einwechslung für Daichi Kamada in der 63. Minute auffallend schwach. Ungenauigkeiten und Fehlpässe kennzeichneten das Spiel des Achters, der sich zuvor in Stuttgart noch ordentlich präsentiert hatte.

Zu einer Änderung im Mittelfeld könnte es dennoch kommen: Sollte Sebastian Rode (Sehnenreizung) rechtzeitig fit werden, rückt er für Djibril Sow ins Team. Der Schweizer Nationalspieler lief gegen Leipzig zwar mehr als alle anderen (12,5 Kilometer) und schloss vor der Abwehr viele Räume, agierte in Ballbesitz aber zu mutlos. Mit seinem unbestritten vorhandenen fußballerischen Potenzial muss er als Box-to-box-Spieler für mehr Belebung im Spiel nach vorne sorgen.

Julian Franzke

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - RB Leipzig