Eine Viertelstunde vor Schluss war es soweit: Julian Chabot, meist nur "Jeff" gerufen, grätsche Ihlas Bebou von der TSG Hoffenheim um und wurde von Schiedsrichter Christian Dingert verwarnt. Auf den folgenden Führungstreffer inklusive spätem Ausgleich der TSG zum 1:1-Endstand hatte das keine Auswirkungen, wohl aber auf den kommenden Freitag: Dann wird Chabot beim Heimspiel der Geißböcke gegen Werder Bremen gelb-gesperrt fehlen.
Kilian oder Heintz - eine Frage für Fußliebhaber
Trainer Timo Schultz muss sein Abwehrzentrum also erneut umbauen. Denn in Hoffenheim hatte Timo Hübers erkrankt gefehlt, ihn ersetzte Luca Kilian unspektakulär, aber souverän. Nun ist Hübers wieder da. "Er wird in die Startelf zurückkehren", kündigte Schultz am Mittwoch an, dafür muss er Chabot ersetzen. Und das wieder mit Kilian (kicker-Note 3 in Hoffenheim)?
Gut möglich, denn der habe ein "sehr ordentliches Spiel gemacht", lobte Schultz und sagte: "Er hat uns die Stabilität verliehen, die wir uns gewünscht haben." Allerdings benutzt Kilian wie Hübers bevorzugt den rechten Fuß, Dominique Heintz ist dagegen wie Chabot Linksfüßer. Nicht unwahrscheinlich, dass Schultz sich die Entscheidung schwer macht, denn mit zwei Rechtsfüßern in der Mitte wäre der FC ausrechenbarer. Was nichts heißen muss, zumal Kilian immerhin etwas mehr Spielpraxis hat als Heintz, der in diesem Jahr nur zweimal in der 89. Minute eingewechselt wurde. Talent Elias Bakatukanda, bislang ohne Pflichtspiel in der Bundesliga, zählte Schultz pflichtbewusst ebenso auf. Er dürfte aber maximal wieder eine Option für die Bank sein.
Kuhl übernimmt die Profi-Torhüter
Neues Duo: Marvin Schwäbe (links) wird von Kersten Kuhl trainiert. IMAGO/Eibner
Fest steht dagegen schon eine Veränderung im Trainerteam: Nachdem der Klub Anfang des Jahres Uwe Gospodarek als Torhütertrainer freigestellt hatte und zwischenzeitlich Eberhard Trautner seine Aufgaben übernahm, ist nun Kersten Kuhl neuer hauptamtlicher Torwarttrainer der Profis. "Wir sind überzeugt davon, dass er mit seinem Team einen richtig guten Job macht", sagte der Leiter Lizenzspieler beim 1. FC, Thomas Kessler.
Der 57 Jahre alte Trautner kümmert sich dafür nun wieder um die Keeper der U 21 in der Regionalliga und koordiniert außerdem alle Torwarttrainer im Klub. Der 31 Jahre alte Kuhl war erst im vergangenen Sommer aus dem Nachwuchs von Hertha BSC nach Köln gekommen und hatte zuvor auch bereits bei den Junioren von Borussia Mönchengladbach gearbeitet.
Anders als "Ebbo" Trautner, der immerhin auf 32 Profispiele für den VfB Stuttgart kommt und dort auch lange Jahre die Torhüter trainierte, hat Kuhl keine Profikarriere vorzuweisen. Er spielte einst für den SV Meppen, tritt seine erste Station im Herrenfußball an und leitet nun Stammkeeper Marvin Schwäbe sowie die Ersatzleute Matthias Köbbing, Philipp Pentke und Jonas Nickisch an.