2. Bundesliga

HSV: Selbst Kapitän Schonlau bekommt keine Garantie

Konkurrenzkampf wie noch nie bei den Rothosen

HSV: Selbst der Kapitän bekommt keine Garantie

Tim Walter schaut ganz genau hin. Auch bei Sebastian Schonlau.

Tim Walter schaut ganz genau hin. Auch bei Sebastian Schonlau. IMAGO/Hanno Bode

"Claus und Jonas", sagt der Trainer über seinen Sportdirektor Claus Costa und Sportvorstand Jonas Boldt, "haben einen guten Job gemacht." Und vor allem einen zeitigen. Schon zum ersten Spieltag gegen Schalke (5:3) stand der in seinen Grundelementen zusammengehaltene Kader weitgehend, das letzte Puzzleteil, ein Back-up für Jonas Meffert, kam mit Lukasz Poreba bereits zwei Tage vor dem vielzitierten "Deadline-Day."

Der 23-jährige Sechser, für ein Jahr von RC Lens ausgeliehen, wird am Sonntag noch keine wesentliche Rolle spielen. Nach seiner Premiereneinheit am Donnerstag setzte er tags darauf mit muskulären Problemen aus, Walter ist dennoch glücklich über den Transfer: "Lukasz ist ein ruhiger, zurückhaltender Junge, und einer, der auf dem Platz seine Position hält." Seine Zufriedenheit drückt der 47-jährige Badener deutlich aus: "Das war die einzige Position, die wir zuvor nicht doppelt besetzt hatten. Unser Kader ist jetzt sehr ausgewogen, wir sind defensiv viel stabiler, weil wir auch dort definitiv Qualität dazubekommen haben."

Walters Kader ist derart gleichmäßig besetzt, dass er gegen den Überraschungszweiten von der Ostsee erstmals Härtefälle moderieren muss. Zum Beispiel in der Innenverteidigung, obwohl dort mit Guilherme Ramos eine Stammkraft der ersten Saisonwochen mit Rotsperre ausfällt. Kapitän Sebastian Schonlau ist seit rund einer Woche im Mannschaftstraining, Stephan Ambrosius aber hat bislang als Defensiv-Joker fast immer überzeugt. "Wir haben so viel Potenzial im Kader, dass jeder 100 Prozent fit sein muss", sagt Walter.

Und das gilt auch für seinen verlängerten Arm auf dem Platz. "Bascho ist unser Kapitän, wir freuen uns, dass er zurück ist, aber es geht auch bei ihm um Leistung, die muss erbracht werden. Er hat noch nicht so viele Einheiten mit der Mannschaft gehabt, und die anderen Jungs machen es gut. Es ist kein Selbstläufer. Auch für ihn ist es wichtig, dass er im Vollbesitz seiner Kräfte ist."

Wer startet neben Reis?

Hart umkämpft sind auch die beiden Achterpositionen. Immanuel Pherai trainiert nach auskurierter Adduktorenverletzung bereits seit einer Woche wieder komplett mit, seit Mittwoch ist auch Laszlo Benes nach Erkältung wieder dabei. Beide haben während ihrer bisherigen Einsätze Argumente für den Platz neben Ludovit Reis gesammelt und Walter wird nach Tagesform entscheiden.

Bedenken, Benes zu bringen, hat er in jedem Fall keine. "Donnerstag hat er nochmal ein bisschen weniger gemacht, Freitag war es dann wieder mehr. Er fühlt sich wohl und ich gehe davon aus, dass er spielen kann." Der Kampf um die Plätze ist intensiv wie nie zuvor im nun schon sechsten Zweitligajahr des HSV.

Sebastian Wolff

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