2. Bundesliga

HSV: Neun Gegentore und Bangen um Schonlau

Ausgedünnte Defensive bleibt der Schwachpunkt - Elfadli im Anflug

HSV: Neun Gegentore und Bangen um Schonlau

HSV-Abwehr-Chef Sebastian Schonlau (l.) verpasste das Trainingslager komplett, Sechser Jonas Meffert große Teile davon.

HSV-Abwehr-Chef Sebastian Schonlau (l.) verpasste das Trainingslager komplett, Sechser Jonas Meffert große Teile davon. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Dass die Zusammensetzung der Viererkette nur wenig mit der gemeinsam hatte, die Tim Walter zum Auftakt gegen Schalke 04 ins Rennen schicken möchte, steht außer Frage. Dass die Gegentreffer zu einfach fallen, indes ebenso. Aus Ermangelung an Alternativen musste Moritz Heyer links verteidigen, rechts startete William Mikelbrencis und im Zentrum begannen Valon Zumberi und Neuling Dennis Hadzikadunic. Was sich zusammengewürfelt liest, ist womöglich jedoch gar nicht so weit weg von dem, was Hamburgs Trainer zum Knallstart in der Liga aufbieten kann.

Denn: Innenverteidiger-Neuling Guilherme Ramos trainiert nach Schulter-Operation noch ohne Zweikämpfe, Linksverteidiger Miro Muheim verpasste nach Faszienriss in der Wade fast das komplette Trainingslager und Jonas David wegen Oberschenkelproblemen Teile davon. Abwehr-Chef Sebastian Schonlau war in Österreich nicht einen Tag mit auf dem Platz, absolvierte wegen Wadenproblemen fast nur Lauftraining. Zu Beginn des Camps hatte der Kapitän angekündigt, er werde "die ersten Tage ein wenig individueller gestalten." Daraus wurde der gesamte Aufenthalt, und das wirft knapp zwei Wochen vor dem Auftakt die Frage auf: Schafft es Schonlau bis Schalke?

Dass Walter den Routinier braucht, wurde einmal mehr offensichtlich. Schon nach dem wackligen, aber noch sportlich nachrangigen Test-Auftakt gegen den Landesligisten FC Verden (3:2) hatte der Trainer mehr Konsequenz in der Defensive als Zielvorgabe für die Zukunft ausgegeben - es folgten drei Gegentreffer beim 3:3 gegen Viktoria Pilsen und nun vier gegen Salzburg (1:4), das zudem nicht ansatzweise in Bestbesetzung angetreten war.

"Sie waren immer einen Schritt schneller", konstatiert Jonas Meffert, der wegen Wadenproblemen ebenfalls weite Teile des Trainingslagers verpasst hatte. Knapp zwei Wochen vor dem Start, räumt der Sechser ein, "fehlt uns noch ein bisschen was. Aber wir haben ja noch ein bisschen Zeit." Aber womöglich eben auch nur "ein bisschen" mehr Personal zur Verfügung: Muheim dürfte bis zum Auftakt wieder in der Verfassung sein, dass er startklar ist, David ebenso. Letzterer aber war in den Planspielen der Verantwortlichen eigentlich nicht mehr für einen Startplatz vorgesehen. Fiele Schonlau aus, würden sich die Vorzeichen verändern.

Vollzug mit Elfadli steht unmittelbar bevor

Eine weitere Verstärkung gibt es zunächst lediglich für die Position davor. Nach wochenlangem Bemühen steht der Vollzug mit Magdeburgs Mittelfeldmann Daniel Elfadli nun unmittelbar bevor. Der 26-Jährige soll als Alternative für Abräumer und Chef-Stratege Meffert kommen. Die Position des Innenverteidigers bekleidet er nur in Ausnahmefällen.

Sebastian Wolff

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