HSV-Coach Daniel Thioune nahm im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen den KSC drei personelle Wechsel vor, zwei davon gezwungenermaßen: Gyamerah (Bänderriss im Sprunggelenk) und Gjasula (Innenbandriss im Knie) verletzten sich kurz vor dem Jahreswechsel, Leibold (nach Adduktorenproblemen) und Ambrosius (nach bakteriellem Infekt) rutschten dafür wieder ins Team. Zudem bekam Kittel nach seinem Assist in Karlsruhe das Startelfmandat und verdrängte Narey auf die Bank.
Regensburgs Trainer Mersad Selimbegovic änderte seine Startformation nach dem Pokalerfolg (4:2 i.E.) gegen Wehen Wiesbaden auf einer Position und brachte Caliskaner für Stolze.
Die Gäste begannen mutig und setzten den HSV im Aufbauspiel früh unter Druck. Hamburg hatte zunächst Schwierigkeiten damit, Lösungen zu entwickeln, Regensburgs Wekesser verbuchte nach ruhendem Ball die erste Annäherung (6.). Nach etwa zehn Minuten aber fanden die Hausherren erstmals die Lücken hinter der ersten Pressinglinie und kamen zur ersten eigenen Chance: Elvedi verhinderte den Einschlag auf der Linie nach Ambrosius' Schuss aus kurzer Distanz (9.).
Kinsombi gegen die Laufrichtung
Hamburg bespielte die freien Räume im Mittelfeld zunehmend besser und erarbeitete sich weitere Torraumszenen: Kittel prüfte Meyer per direktem Freistoß (14.), der kurz darauf gegen Jatta rettete (20.). Eine Minute später drang Leibold links im Strafraum bis zur Grundlinie vor und legte zurück auf Kinsombi. Der traf den Ball aus sieben Metern zwar nicht voll, überwand Keeper Meyer mit seinem Schuss gegen die Laufrichtung aber dennoch zum 1:0 (21.).
In der Folge zog sich Regensburg etwas zurück, der HSV agierte souveräner - bis Ulreichs Pass im Aufbauspiel in den Füßen des Gegners landete. Plötzlich ging es schnell: Beste flankte von links, von Vrenezi kam der Ball zu Caliskaner acht Meter vor dem Tor. Der Stürmer legte für Besuschkow ab, der aus fünf Metern zum Ausgleich einschoss (33.). Nachdem die Oberpfälzer seit dem 12. Dezember alle Spiele mit 0:0 beendet hatten, rissen am Sonntagnachmittag also gleich zwei Serien - offensiv wie defensiv. Doch der HSV brachte das Spiel nur wenige Minuten später wieder unter Kontrolle: Kinsombi spitzelte den Ball im Strafraum zu Terodde, der seinen 15. Saisontreffer per Abstauber erzielte (39.). Der Treffer hielt einer Überprüfung durch den Videobeweis stand: Regensburg hatte reklamiert, dass die Hand von Keeper Meyer auf dem Spielgerät lag - doch im Moment von Kinsombis Berührung lag der Ball frei. Dann war Pause.
2. Bundesliga, 14. Spieltag
Der zweite Durchgang startete mit einem aktiven HSV. Leibold gab einen ersten Warnschuss ab (47.), dann zwang Jatta Meyer aus 16 Metern zu einer Flugeinlage (49.), auch Heyer kam zu einer guten Schusschance (52.). Nach einer knappen Stunde belohnte sich die Thioune-Elf für das druckvolle Angriffsspiel: Jatta enteilte Gegenspieler Hein nach einem Steilpass die linke Linie entlang. Trotz Gegnerdruck und spitzem Winkel brachte er den Ball an Keeper Meyer vorbei ins Tor, durfte aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition jedoch erstmal nicht jubeln (61.). Erst nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten erklärte Schiedsrichter Lasse Koslowski den Treffer für regulär.
Zwei Regensburger Tore zählen nicht
Während der HSV kurz darauf die Entscheidung verpasste (67., Terodde), zappelte der Ball im Gegenzug im Hamburger Tor: Beste hatte unhaltbar aus 20 Metern abgezogen (67.). Der Anschlusstreffer? Mitnichten, denn der Regensburger hatte Kittel zuvor unfair vom Ball getrennt, der Videobeweis sorgte dafür, dass das Tor zurückgenommen wurde. Und auch bei Albers' vermeintlichem Anschlusstreffer nur wenige Minuten später durfte der Jahn nicht jubeln - Abseits (74.).
Während Hamburg bis zur 75. Minute einige schwierige Situationen hatte überstehen müssen, ließen die Kräfte bei den Regensburger gegen Ende der Partie etwas nach - und mit ihnen die Hoffnungen auf einen Punktgewinn. Stattdessen hätte der HSV durch Heyer die endgültige Entscheidung markieren können (81.). Nach fünf Minuten Nachspielzeit war es dann geschafft aus Sicht der Hanseaten.
Der vierte Sieg in Serie war eingefahren, als Belohnung gab es die Tabellenführung gleich obendrauf (weil Kiel gegen Osnabrück verlor). Weiter geht's in einer knappen Woche: Der Hamburger SV ist am Samstag (13 Uhr) in Nürnberg zu Gast, Regensburg empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) den VfL Bochum.